Neue Fakultät feierlich eröffnet

Die Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie wurde an einem öffentlichen Anlass eingeweiht. Es sei ein «logischer Schritt» gewesen, die neue Fakultät zu schaffen, so der Luzerner Bildungs- und Kulturdirektor.

Rektor Prof. Dr. Bruno Staffelbach
Rektor Prof. Dr. Bruno Staffelbach

Es handle sich um ein «historisches Ereignis», betonte Rektor Bruno Staffelbach in seiner Begrüssung der Veranstaltung am 24. Mai an der Universität Luzern. Mit der neuen Fakultät, die ihren Lehrbetrieb in diesem Herbst aufnimmt, sei die Universität vollends zu einer abgerundeten humanwissenschaftlichen Universität geworden. Die Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie (VPF) schaffe achtfach Mehrwert: für die Studierenden, für den Arbeitsmarkt, für den Bildungsraum Zentralschweiz, für die anderen Fakultäten der Universität, für die Universität als Gesamtes, für den Trägerkanton, für den Wirtschaftsraum Zentralschweiz sowie auch für die Gesellschaft als Ganzes.

«Beitrag zur Fachkräftesicherung»

Eröffnungsfeier der Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie
Bildungs- und Kulturdirektor Dr. Armin Hartmann

Regierungsrat Armin Hartmann, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Luzern, überbrachte seitens der Regierung die besten Wünsche und sprach von einem «weiteren Meilenstein in der Geschichte der Universität». Der Schritt, das humanwissenschaftliche Angebot mit Verhaltenswissenschaften und Psychologie zu komplettieren, sei «logisch, wenn nicht sogar zwingend». Für das Psychologie-Studium bestehe ein ausgewiesener Bedarf, unter anderem leiste man damit auch einen «Beitrag zur Fachkräftesicherung» in einem bedeutsamen Bereich.

Prof. Dr. Fred Mast, Planungsbeauftragter der neuen Fakultät
Prof. Dr. Fred Mast, Planungsbeauftragter der neuen Fakultät

Prof. Dr. Fred Mast, Planungsbeauftragter der neuen Fakultät, verglich die Fakultät mit einem «Rohdiamanten», den man in den vergangenen beiden Jahren in Teamarbeit «zum Glänzen und Leuchten» gebracht habe. Fakultätsmanagerin Romina Theiler stelle mit ihrem Knowhow gewissermassen die Fassung dieses Diamanten dar; zum Gelingen hätten mit Christina Galliker, Laura Baumann, Anne-Diane Deprez, Sandra Gisler und Lea Schmid auch die weiteren Mitarbeiterinnen des Dekanats massgeblich beigetragen.

Grosses Interesse am Studium

Prof. Dr. Karin Hediger, designierte Gründungsdekanin
Prof. Dr. Karin Hediger, designierte Gründungsdekanin

Prof. Dr. Karin Hediger, designierte Gründungsdekanin und ordentliche Professorin für Kinder- und Jugendpsychologie, sprach davon, dass die Studierenden in Luzern ein «tiefes Verständnis des menschlichen Verhaltens und Erlebens» erwerben werden. Die Verhaltenswissenschaften und die Psychologie seien «in unserer zunehmend komplexer werdenden Welt von grosser Relevanz». Und diese Relevanz dürfte, so Hediger, noch weiter zunehmen. Dies widerspiegelten auch die guten Anmeldezahlen. So habe es bisher 120 Anmeldungen für das Bachelorstudium in Psychologie gegeben – «eine erfreulich hohe Zahl».

Prof. Dr. Karin Hediger, Prof. Dr. Andrew Gloster, Dr. Helen Wyler, PD Dr. Matthias Ertl und PD Dr. Dario Cazzoli (v. l.)

Die designierte Dekanin stellte das bisherige Professorium vor: neben ihr die zuerst Berufenen, Prof. Dr. Andrew Gloster, ordentlicher Professor für Klinische Psychologie, und Prof. Dr. Helen Wyler, Assistenzprofessorin für Rechtspsychologie, sowie die Inhaber der beiden ausserordentlichen Professuren für Experimentelle Rehabilitationswissenschaft und Neuropsychologie, PD Dr. Matthias Ertl und PD Dr. Dario Cazzoli.  Ebenfalls vorgestellt wurden Dr. Mirjam Senn und Dr. Gerda Wyssen, die beiden Lehrbeauftragten Statistik und Methoden.

Prof. Dr. Simone Munsch, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Fribourg

Prof. Dr. Simone Munsch, ordentliche Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Fribourg, hielt den Gastvortrag «Psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen fördern». Sie machte in diesem unter anderem darauf aufmerksam, dass der Beginn psychischer Störungen schon sehr früh in der Kindheit erfolge. Sofern man in geeigneter, wissenschaftlich fundierter Weise genügend früh ansetze, könne die Entwicklung zum Glück vielfach günstig beeinflusst werden. Sie betonte die gesellschaftlichen Veränderungen in den letzten Jahrzehnten und die verschiedenen daraus resultierenden Effekte; auch habe die Situation der Corona-Pandemie eine erhöhte psychischen Belastung insbesondere bei jungen Menschen mit sich gebracht. Der Bedarf an Psychologinnen und Psychologen sei entsprechend hoch: «Wir brauchen ganz dringend neue Kolleginnen und Kollegen.» Entsprechend freue sie sich über die neue Fakultät und auch über Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

Abgerundet wurde der Anlass von einem Apéro riche, an dem sich die Möglichkeit des Vertiefens von Gesprächen, des Kennenlernens und der Vernetzung bot.