Neuberufen: Andrew Gloster im Gespräch

Seit hundert Tagen ist Andrew Gloster Professor für Klinische Psychologie an der Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie. Im Interview berichtet er, wie er seinen Start in Luzern erlebt hat und was ihn in Lehre und Forschung beschäftigt.

Andrew Gloster, wie haben Sie sich an der Universität eingelebt?
Andrew Gloster: Alle waren sehr freundlich und unterstützend, was mir den Einstieg erleichtert hat. In den ersten Monaten war ich das einzige professorale Fakultätsmitglied der Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie. Umso mehr freue ich mich, dass inzwischen auch meine Kolleginnen und Kollegen angefangen haben.

Was war bisher Ihr Highlight?
Ein wichtiger Erfolg war die Einrichtung einer vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) anerkannten Weiterbildung in Psychotherapie (MAS in Prozessorientierter Psychotherapie), die wir gemeinsam mit der Weiterbildungsakademie mit Start im September organisiert haben. Besonders gefreut hat mich auch die Zusammenarbeit mit Mitgliedern anderer Fakultäten. Gerne habe ich ausserdem meinen nationalen und internationalen Kolleginnen und Kollegen von den Entwicklungen in der Fakultät und an der Universität Luzern berichtet.

Welche Lehrveranstaltung führen Sie im Herbstsemester durch, und worum geht es dabei?
In diesem Jahr werde ich Vorlesungen in Klinischer Psychologie halten, wobei die Themen Psychopathologie, Diagnostik, Klinische Forschungsmethoden und Psychotherapie behandelt werden.

Woran forschen Sie momentan?
Meine Forschungsgruppe arbeitet derzeit an mehreren Projekten. Erstens untersuchen wir, wie digitale Werkzeuge und Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt werden können, um die Psychotherapie zu verbessern, indem wir klinisch nützliche Tools für Psychotherapeutinnen und -therapeuten entwickeln, die helfen, Interventionen zu personalisieren. Zweitens erforschen wir verschiedene Möglichkeiten, das Wohlbefinden in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Umgebungen zu steigern. Schliesslich untersuchen wir mithilfe von Laborexperimenten und ökonomischen Spielen, welche Faktoren zur Resilienz und Prosozialität beitragen.

Und was steht in Zukunft an?
Diesen Herbst stehen mehrere wichtige Meilensteine an: der Start unseres Bachelorstudiengangs, die Weiterbildung in Psychotherapie und die Eröffnung des verhaltenswissenschaftlichen Forschungslabors. Ausserdem haben wir die ersten Schritte zur Einrichtung einer Praxisstelle unternommen, die das Lernen der Studierenden erleichtern, erstklassige Supervision anbieten und klinische Studien unterstützen wird. Ich freue mich sehr darauf, gemeinsam mit meinen neuen Kolleginnen und Kollegen der Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie und der gesamten Universität an all diesen Projekten zu arbeiten.