Medizinische Grundversorgung: Projekt im Auftrag des Kantons
Ein im Kanton Luzern realisiertes Pilotprojekt hat gezeigt, dass der Einsatz von sogenannten Pflegeexpertinnen und -experten APN die medizinische Grundversorgung stärken kann. Die Regierung beauftragt das Zentrum für Hausarztmedizin und Community Care nun mit der Durchführung eines weiterführenden Projekts.
Bei Pflegeexpertinnen und -experten APN («Advanced Practice Nurse») handelt es sich um Pflegefachpersonen mit akademischer Weiterbildung. Ihre Integration in Hausarztpraxen soll helfen, einerseits einen Beitrag zur Sicherung der Grundversorgung zu leisten und andererseits, den Fachkräftemangel sowohl im Hausarztbereich als auch im Pflegeberuf zu entschärfen. Hausärztinnen und Hausärzten würden entlastet, und der Pflegeberuf sei dank der Weiterbildung attraktiver, wie es in einem Communiqué des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Luzern vom 6. Dezember 2024 heisst.
Nachdem ein Pilotversuch in der luzernischen Gemeinde Aesch positive Effekte gezeigt hat, möchte die Regierung ein sogenanntes «Luzerner Modell» erarbeiten lassen. Dazu erneuert sie die Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Hausarztmedizin und Community Care der Universität Luzern (vgl. frühere Newsmeldung), wie es in der Mitteilung weiter heisst. Hauptziel sei die Erarbeitung eines breit abgestützten Konsenses über die Tätigkeiten der Pflegeexpertinnen und -experten APN in der Grundversorgung, wobei auch ökonomische Aspekte beleuchtet werden sollen. Das Projekt ist mit der Rekrutierung von mindestens vier Hausarztpraxen und Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten APN bereits gestartet. Die Pflegeexpertinnen und -experten APN werden während zwei Jahren in diesen Praxen arbeiten. Projektende ist voraussichtlich Dezember 2026. Das Zentrum für Hausarztmedizin und Community Care leitet das Projekt und führt die wissenschaftliche Begleitforschung durch. Dr. med. Christoph Merlo, Hausarzt in Luzern und Mitbegründer des Zentrums, sagt «Die Entwicklung und Begleitung von innovativen Versorgungsmodellen ist schon seit Jahren unser wissenschaftliches Kernthema.»