Integration von Geschlecht und Gender in der medizin­ischen Bildung

Am 10. September fand ein Forum zu Geschlecht und Gender in der medizinischen Bildung, Forschung und Praxis an der Universität Luzern statt. An der Veranstaltung mit Beteiligung zahlreicher Schweizer Universitäten und Hochschulen wurden Erkenntnisse und Massnahmen für eine optimierte, geschlechterspezifische Gesundheitsversorgung diskutiert.

Podiumsdiskussion anlässlich des Forums mit (v.l.) Marina Villa (Moderation), Prof. Dr. med. Beatrice Beck Schimmer (UZH) und PD Dr. med. Roman Hari (Unibe)

Die medizinische Forschung und Versorgung orientierte sich lange weitgehend am männlichen Körper als Referenz für Studien oder Behandlungsmethoden. Dies obschon seit längerem bekannt ist, dass sich Gesundheitsbedürfnisse geschlechts- und genderspezifisch markant unterscheiden können. Aktuell gibt es verschiedene Initiativen für eine verstärkte Integration von Geschlechts- und Genderaspekten in der medizinischen Bildung und Forschung. Eine davon ist die Plattform «Gender Education in Medicine for Switzerland» (GEMS), ein von swissuniversities, der Dachorganisation der Schweizer Hochschulen, finanziertes Projekt, welches die Integration von Geschlecht und Gender in der medizinischen Ausbildung fördert.

Das Forum bildete den Abschluss der Finanzierung des GEMS-Projekts sowie weiterer Projekte zur Integration von Geschlechts- und Genderaspekten in medizinischen Lehrprogrammen durch swissuniversities. Am Anlass fanden Präsentationen zu Erkenntnissen aus Forschungsprojekten, interaktive Workshops sowie eine Podiumsdiskussion zur Integration von Geschlechts- und Genderperspektiven in der gesundheitlichen und medizinischen Bildung statt. Die Veranstaltung richtete sich an ein breites Publikum von Gesundheitsfachkräften bis hin zu Bildungsverantwortlichen, Forschenden, Studierenden, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie weitere Interessierten.

Ebenfalls diskutiert wurde im Rahmen des Forums die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Schweizern Universitäten, Hochschulen und Gesundheitsinstitutionen bei der Integration von Geschlecht und Gender in der medizinischen Bildung. Nach dem Ende der Laufzeit der swissuniversities-Projekte wird das neu geschaffene «Swiss Gender Health Network» den zukünftigen Austausch zwischen allen interessierten Parteien koordinieren. Die Gründungsversammlung des Netzwerks fand gleichentags im Anschluss an das Forum statt.

Am Forum und an den swissuniversities-Projekten zur Integration von Geschlechts- und Genderaspekten in medizinischen Lehrprogrammen beteiligt waren die folgenden Institutionen: Zentrum «Unisanté» der Universität Lausanne, Tessiner Fachhochschule für Pflege (SUPSI) sowie die Universitäten Luzern, Basel, Zürich, Bern, Freiburg, Genf und Neuenburg.

Weitere Informationen:

Website zum Forum

swissuniversities Programm «P-7 Diversität, Inklusion und Chancengerechtigkeit in der Hochschulentwicklung»

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