2003 wurde Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Michael Theunissen die Ehrendoktorwürde der heutigen Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern verliehen. In seiner Laudatio würdigte ihn Prof. Dr. Enno Rudolph, damaliger Dekan, mit den einleitenden Worten: „Viel zu wenig ist gesagt, wenn man daran erinnert, dass er (…) ebenso originäre wie wegweisende Arbeiten zu den Werken derart unterschiedlicher und epochaler Denker wie Parmenides, Hegel und Kierkegaard vorgelegt hat; zu wenig ist auch gesagt, wenn man auf den ungewöhnlichen Umstand verweist, dass Michael Theunissen dabei in ebenso massgebender wie provokanter Weise niemals die Grenzüberschreitungen zu ausserphilosophischen Feldern scheute, vor allem in die Richtung der Poesie oder in die Richtung der Theologie, die zu seinen ständigen Dialogpartnern gehört. Vielmehr ist das Werk Michael Theunissens – im Stil eine bemerkenswerte Mischung aus Milde und Leidenschaft – als eine produktive Störung der interdisziplinären Lehr- und Lerngewohnheiten wie auch der normativ gewordenen Rezeptionskonventionen zu bewerten.“  

Michael Theunissen wurde 1932 in Berlin geboren, er studierte Philosophie und Theologie in Freiburg i.Br. und Bonn und lehrte nach seiner Promotion bei Max Müller und seiner Habilitation bei Wilhelm Weischedel Philosophie an der FU Berlin (1965-1967), an der Universität Bern (1967-1971), Heidelberg (1967-1980) und seit 1980 bis zu seiner Emeritierung 1998 wiederum an der FU Berlin. Michael Theunissen war Ehrendoktor der Universitäten Kopenhagen und Luzern, Vorsitzender der Stiftung "Philosophie und kritische Wissenschaft" sowie Mitglied des renommierten Zentrums für interdisziplinäre Forschung in Bielefeld.