Gesundheitswesen: Projekt für ein nationales Qualitätsmonitoring gestartet
Das Swiss Learning Health System (SLHS) wurde von der Eidgenössischen Qualitätskommission (EQK) beauftragt, Empfehlungen für ein nationales Qualitätsmonitoring-System im Schweizer Gesundheitswesen zu entwickeln. Das Projekt soll die Grundlage für eine kontinuierliche Verbesserung der medizinischen Versorgung schaffen.
Das Swiss Learning Health System (SLHS), eine an der der Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Medizin (GMF) der Universität Luzern koordinierte Forschungsplattform, hat den Zuschlag für das von der Eidgenössischen Qualitätskommission (EQK) ausgeschriebene Projekt erhalten. Unter der Leitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Luzern und St. Gallen werden 20 Expertinnen und Experten aus 13 Forschungseinrichtungen in der Schweiz zusammenarbeiten, um Kriterien und Indikatoren zu identifizieren, die eine vergleichbare Messung und Bewertung der Qualität von Gesundheitsleistungen auf nationaler Ebene ermöglichen. Das Gesamtbudget für das Projekt beträgt rund 1,3 Millionen Franken. Die Projektdauer ist auf zwei Jahre angelegt.
Die Projektziele umfassen die Festlegung des Zwecks und der Nutzergruppen des Qualitätsmonitoring-Systems sowie die Erarbeitung der relevantesten Qualitätsindikatoren für die verschiedenen Bereiche des Schweizer Gesundheitswesens. In einem letzten Schritt gilt es, einen Prozess zur kontinuierlichen Aktualisierung des Systems zu entwickeln, um Flexibilität zu gewährleisten und eine fortlaufende Verbesserung zu ermöglichen.
Das Mandat sowie die Zielsetzungen des Projekts basieren mitunter auf den Erkenntnissen eines Vorgängerprojekts ebenfalls im Auftrag der EQK, welches auch vom SLHS geleitet wurde. (Newsmeldung vom 7. Februar 2024).
Einbindung wichtiger Stakeholder
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die aktive Einbindung von Vertreterinnen und Vertretern des Gesundheitswesens, darunter u.a. Patientenorganisationen, kantonale Gesundheitsdirektionen und Versicherungen. Um sicherzustellen, dass das System den Bedürfnissen aller Akteure gerecht wird, begleitet diese Stakeholder-Gruppe den gesamten Entwicklungsprozess.
Co-Projektleiter Dr. Dr. Michael Havranek von der Universität Luzern betont: «Unser Ziel ist es, auf bestehenden nationalen und internationalen Qualitätsinitiativen aufzubauen, diese zu erweitern und über alle Bereiche des Schweizer Gesundheitswesen zu vereinigen. Dadurch wollen wir zusammen mit den involvierten Stakeholdern zu mehr Transparenz und kontinuierlichen Qualitätsverbesserungen beitragen.»
Dr. David Ehlig, Co-Projektleiter seitens der Universität St. Gallen, ergänzt: «Dieses Projekt bietet uns eine einmalige Gelegenheit, ein standardisiertes und evidenzbasiertes Qualitätsmonitoring für alle Bereiche des Schweizer Gesundheitswesens zu definieren und dessen Aufbau zu initiieren.»
Die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen die Basis für den Aufbau eines nationalen Monitoringsystem bilden, welches Leistungen im Gesundheitswesen systematisch analysiert und gezielte Verbesserungen ermöglicht. Dies mit dem Ziel einer Gesundheitsversorgung, die optimal auf die Bedürfnisse der Schweizer Bevölkerung abgestimmt ist und mehr Transparenz in Bezug auf die Qualität von Gesundheitsdienstleistungen bietet.
Kontakt: Sarah Mantwill, sarah.mantwill, +41 41 229 59 45 @ unilu.ch