Abschiedswort des Dekans zur Emeritierung von Prof. Dr. Verena Lenzen
Per 31. Juli 2022 hat die Universität Luzern Professorin Dr. Verena Lenzen in den Ruhestand verabschiedet. Der Dekan blickt zurück auf ihren inspirierenden Werdegang und würdigt ihr Engagement für die Theologische Fakultät.
Die Emeritierung von Professorin Dr. theol. Verena Lenzen lässt uns mit Dank auf ihr langjähriges Wirken an der Theologischen Fakultät unserer Luzerner Universität blicken.
Verena Lenzen wurde 1957 in Eschweiler bei Aachen geboren. Sie studierte Judaistik, Katholische Theologie, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Bonn und Köln. Nach dem Staatsexamen folgten 1987 die Promotion und 1995 die Habilitation an der Universität Bonn. Am 1. Oktober 2001 wurde Professorin Dr. theol. Verena Lenzen an die Theologische Fakultät der Universität Luzern auf die neu benannte Professur für «Judaistik und Theologie/Christlich-Jüdisches Gespräch» berufen und zur Leiterin des Instituts für Jüdisch-Christliche Forschung ernannt.
Von 2002 bis 2016 war Professorin Lenzen Vizepräsidentin der Gesellschaft Schweiz-Israel, Sektion Zentralschweiz. Seit Februar 2002 hat sie das Co-Präsidium der Jüdisch/Römisch-katholischen Gesprächskommission inne. 2004 wurde Verena Lenzen das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Papst Franziskus ernannte sie 2019 zur vatikanischen Konsultorin der Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum.
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u.a. beim jüdisch-christlicher Dialog, der Gedächtniskultur, der deutsch-jüdischen, jüdisch-französischen, israelischen und ostjüdischen Literatur, der Kunst, der Ethik und der Philosophie des Judentums
Für die Universität Luzern und für ihre Theologische Fakultät engagierte sich Professorin Dr. Lenzen in zahlreichen Gremien und Kommissionen. Mit besonderer Leidenschaft hat sie sich für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses eingesetzt. Zahlreiche Studierende, denen sie im Rahmen ihrer hochgeschätzten Lehrveranstaltungen die Räume der Judaistik erschloss und für den christlich-Jüdischen Dialog sensibilisierte, erinnern sich gern an eine Hochschullehrerin von besonderem Format. Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war sie eine zugewandte Chefin, die sich mit Herzblut und Leidenschaft für die Belange ihres Instituts ins Zeug legte. Ihren Kolleginnen und Kollegen des Professoriums war sie in ihrer Klarheit und Verbindlichkeit eine ebenso profunde wie geschätzte Ratgeberin.
Fraglos markiert die Emeritierung von Professorin Dr. Verena Lenzen einen Einschnitt in der Geschichte unserer Fakultät. Eine vielfach eindrucksvolle Ära ist an ihr Ende gelangt. Was bleibt, ist neben allem geschuldeten Dank der Fakultät vor allem das Wissen um fortwährende herzlich empfundene Verbundenheit mit der scheidenden Kollegin.