Nachhaltigkeit als «Fokus»-Magazin-Thema sowie in Forschung und Lehre an der Universität Luzern. Und wie steht es mit der Nachhaltigkeit an der Universität selbst?
«Wir sind laufend daran, den Betrieb mit technischen Mitteln so ökologisch wie möglich zu gestalten respektive diesbezüglich Optimierungen zu erzielen», sagt Patrik Meier, Leiter des universitären Facility Managements (FM), das für den Unterhalt des Uni/PH-Gebäudes zuständig ist. So habe etwa Mitte 2020 eine Photovoltaikanlage auf dem Dach in Betrieb genommen werden können (siehe «Die Zahl»-Beitrag). Und seit Mitte 2019 werden die herkömmlichen Leuchtmittel in Etappen auf LED-Lampen umgerüstet. «Ziel ist eine Komplett-Umrüstung bis im Jahr 2025.»
See-Energie und Torluftschleier
Meier weist unter anderem auch auf das seit sechs Jahren bestehende Leitsystem für die Heizung-Lüftung-Klimatechnik-Steuerung hin, das erlaubt, die Räume nach deren effektiven Nutzung zu heizen oder zu kühlen. Die gesamte Energiegewinnung dafür erfolge über eine Wärmerückgewinnungsanlage, welche vom Grund des Vierwaldstättersees gespeist wird. Um dem Wärmeverlust beim Haupteingang entgegenzuwirken, wurden die automatischen Schiebetüren nachträglich mit einem sogenannten Torluftschleier ausgerüstet. Dieser «Luftvorhang» verhindert das Eindringen der kalten Aussenluft. Der Mensa-Küchenbereich verfügt über einen Speiserestesammler sowie über einen Fettabscheider. So können Speisereste und Fettrückstände im Abwasser gesammelt und in regelmässigen Abständen der Biogas- Produktion zugeführt werden. In den öffentlichen Bereichen wurden die Wasserhähne mit speziellen Reglern ausgerüstet: Es erfolgt eine Mischung mit Luft, was zu einer markanten Reduktion des Wasserverbrauchs führt. Gerätschaften mit Verbrennungsmotoren (z.B. Notstromaggregat) betreibt das FM mit speziellem Benzin, das weniger Schadstoffe ausstösst.
Auch bei der Ausschreibung des Mensa-Betriebs war die Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium. Zurzeit wird unter der Leitung von Marcus Mänz, Leiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit, ein Nachhaltigkeitskonzept erarbeitet, in dem die vielen bereits bestehenden Elemente und Initiativen in einen ganzheitlichen Kontext gerückt werden.
Das Uni/PH-Gebäude selbst, das unter der Bauherrschaft des Kantons entstand und das es (in umgebauter Form) seit nunmehr zehn Jahren gibt, wurde im Minergie-Standard realisiert. Die markante Fassade besteht aus rezykliertem Altglas mit Polyurethanüberzug. Mit 43'000 Quadratmetern umfassen die sieben Etagen des Gebäudes die Fläche von rund sechs Fussballfeldern. Die maximale Belegung liegt bei 4000 Personen.