Als Studienleiter für Religionspädagogik bin ich unter anderem für die Beratung unserer Studierenden zuständig. Bei den Gesprächen geht es oftmals um Herausforderungen beim Lernen. Neben konkreten Lerntechniken, die beim Lernen für ein bestimmtes Fach helfen, ist mir in den Gesprächen jeweils wichtig, Studierende im Bereich der Metakognition zu fördern: also im Nachdenken über ihr Denken bzw. Lernen. Wenn die Studierenden das Lernen lernen, gelingt es ihnen, die für sie passenden Lerntechniken auch in anderen Situationen einzusetzen. Gerade in den Fächern, in denen es nicht nur um Reproduktion von Wissen, sondern um Rekonstruktion von Zusammenhängen oder dem Generieren neuer Sachverhalte geht, werden sogenannte «überfachliche Kompetenzen» bedeutsam. Das «4K-Modell» formuliert vier Kompetenzen, die für das Lernen im 21. Jahrhundert besonders bedeutsam sind: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken. Beim Erwerb dieser vier Kompetenzen kann Digitalisierung helfen. Kürzlich berichtete mir eine Studentin von einer Anwendung namens «Miro». Hierbei handelt es sich um ein unendlich grosses Whiteboard, auf dem live zusammengearbeitet und unterschiedliche Medien eingebunden werden können. Diverse Formen und Funktionen ermöglichen es, Zusammenhänge sichtbar zu machen und Ideen zu generieren. Gemeinsam mit anderen «Miro» zu nutzen, fordert und fördert alle Kompetenzen des 4K Modells. Wer es ausprobieren möchte: Für Studierende und Dozierende gibt es eine kostenlose Bildungslizenz.
Zurück zum Lernen. Von Horst Siebert stammt der Satz: «Erwachsene sind lernfähig, aber unbelehrbar.» Auch das ist eine Erkenntnis für mich aus den vergangenen Jahren: Lehrende können noch so gute Rahmenbedingungen schaffen – lernen kann jede und jeder nur selbst. Und das Lernen lernen ohnehin.