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Schon als Kinder lernen wir, dass unsere Körperteile bestimmten Funktionen dienen – die Beine nutzen wir, um uns fortzubewegen, die Ohren um zu hören und die Nase um zu riechen. Das Gehirn wiederum ist der Teil unseres Körpers, der unser Denken steuert. Oder etwa doch nicht?
In «Mind in Motion. How Action Shapes Thought» (Wie Handeln das Denken formt) argumentiert die amerikanische Psychologin Barbara Tversky, dass es das Zusammenspiel aus Gehirn und Körper ist, was letztlich unsere geistige Welt hervorbringt. Im Mittelpunkt steht dabei die räumliche Wahrnehmung, die laut Tversky nicht nur einen Randaspekt des Denkens, sondern seine eigentliche Grundlage darstellt. Sie stützt sich dabei auf viele verschiedene Belege, darunter die Art und Weise, wie wir über Bewegung und Raum sprechen, wie wir Zahlen verwenden und wie wir gestikulieren. Darüber hinaus bildet die Nutzung von Landkarten, Richtungsangaben und grafischen Formen, wie Pfeilen und Diagrammen, einen Kernteil ihrer Argumentation.
Durch eine Vielzahl von anschaulichen Beispielen und verblüffenden Gedankenexperimenten gelingt es Tversky, die Lesenden auf eine spannende und verständliche Reise durch die faszinierende Welt der «embodied cognition» (verkörperte Kognition) zu führen. Vor allem der Abschnitt zu Gesten war für mich lehrreich und überraschend. Tversky zeigt darin, dass Gesten viel mehr als nur ein Nebenprodukt des Sprechens sind, sondern uns buchstäblich beim Denken helfen. Sie macht dies anhand eines einfachen Experiments deutlich: «Setzen Sie sich auf Ihre Hände. Dann erklären Sie laut, wie Sie von Ihrem Haus zum Supermarkt, zum Bahnhof, zum Büro oder zur Schule kommen.» Es stellt sich heraus, dass das schwierig ist. Wenn wir nicht gestikulieren können, fällt es uns schwerer, die richtigen Worte zu finden.
Mit seinen vielen plötzlichen Wendungen und ungewöhnlichen Fakten ist «Mind in Motion» ein beeindruckendes Buch, das einem als Leserin und Leser fortwährend überrascht, zum Nachdenken anregt und die Sicht darauf verändert, wie – und wo – unser Denken stattfindet.