Piepen, Rauschen, Pfeifen, dann surfen – dass die Verbindung zum Internet über das Modem akustisch hörbar war, scheint weit zurückzuliegen. Wohl nur Computernutzerinnen und -nutzer der ersten Stunde dürften aber für den Datenaustausch ihren Telefonhörer in einen Akustikkoppler eingestöpselt haben. Im deutschen Sprachraum in den 1970er- und vor allem 1980er-Jahren verbreitet wandelten die frühen Modems wechselseitig digitale Daten in analoge Signale um, womit über Telefonleitungen Daten gesendet und empfangen werden konnten. Noch vor dem World Wide Web konnte sich so zum Beispiel ein Heimcomputer via Anruf mit einem sogenannten Bulletin Board System (oft auch «Mailbox») verbinden, um – aufgrund der Übertragungsraten mit viel Geduld – Nachrichten oder Software auszutauschen.
Bekannt waren die Geräte auch unter dem Spitznamen «Datenfön», in Anspielung auf die vertriebene Baureihe «Dataphon» und die bei Verbindung einem Haarföhn ähnlichen Geräusche. Oder «Datenklo», zurückgehend auf eine 1984 vom Chaos Computer Club veröffentlichte Anleitung für (illegale) Koppler Marke Eigenbau. «Klo» verdankte die Konstruktion dabei den Gummidichtungen zur akustischen Abschirmung, die aus der Sanitärabteilung stammten und sonst zwischen Spülwasserrohr und WC-Becken landeten. Heute sind Akustikkoppler aus dem Alltagsgebrauch längst verschwunden. Etwa auf Verkaufsplattformen oder Foren von (Retro-)Computerenthusiastinnen und -enthusiasten sind sie, inklusive Anleitungen zu Betrieb und Reparatur, aber noch zu finden.