Neue Studie zu Brustkrebsdiagnose in der Schweiz
Prof. Dr. med. Andreas Gutzeit und Prof. Dr. med. Joachim Diebold leiteten eine Studie zur Analyse der Tumorgrösse und des Befalls der Achsellymphknoten bei Brustkrebsdiagnosen. Dabei zeigte sich, dass die Tumorstadien in Kantonen mit standardisierten Mammographie-Screening-Programmen signifikant tiefer sind.
In der Schweiz erkranken jährlich rund 6’500 Frauen an Brustkrebs. Mehr als jede achte Frau ist hierzulande von der Erkrankung betroffen. Mammographie-Untersuchungen sind ein zentrales Element in der Früherkennung von Brustkrebs. Sie werden in der Mehrheit der Schweizer Kantone im Rahmen von standardisierten Mammographie-Screening-Programmen angeboten. Screening-Programme ermöglichen eine Untersuchung mit hoher Qualität und einen niederschwelligen Zugang für interessierte Frauen. In Kantonen mit einem Vorsorgeprogramm erhalten gesunde Frauen zwischen 50 und 69 Jahren regelmässig eine schriftliche Einladung zur Mammographie.
Andreas Gutzeit, Titularprofessor für klinisch-medizinische Wissenschaften an der Universität Luzern und Joachim Diebold, Dozent im Joint Medical Master an der Universität Luzern leiteten eine interdisziplinäre Forschungsgruppe, welche in einer Studie die Tumorstadien von Betroffenen in Kantonen mit und ohne standardisiertes Mammografie- Screening-Programm verglichen hat. Die Forschungsgruppe analysierte 21’518 Fälle von Brustkrebs, die zwischen 2014 und 2020 diagnostiziert wurden. Dazu wurden diejenigen Fälle aus Kantonen mit Screening-Programmen (19’218) mit den Fällen aus Kantonen ohne standardisiertes Screening-Programm (2'282) verglichen. In Kantonen mit standardisiertem Programm wurden signifikant kleinere Tumorknoten sowie eine geringere Rate an Lymphknotenbefall festgestellt, was für die Betroffenen bessere Heilungschancen bedeutet.