Religion und gesellschaftliche Integration in Europa, 2009–2016
REGIE steht für „Religion und gesellschaftliche Integration in Europa“. Dieser universitäre Forschungsschwerpunkt wurde im November 2009 für zunächst fünf Jahre eingerichtet und für zwei Jahre bis Jahresende 2016 verlängert.
Der universitäre Forschungsschwerpunkt REGIE wurde durch drei miteinander interagierenden Säulen gebildet: einer internationalen Konferenz, öffentlichen «Religion and Integration Lectures» und fünf thematischen Teilprojekten. Hinzu traten die Einwerbung von Drittmitteln und die Publikation von drei Bänden von REGIE, in der wichtigste Resultate verschriftlicht und veröffentlicht wurden.
Was Religion und konkrete Religionen heute zur Integration in unterschiedlichen europäischen Kontexten beitragen, diskutierten Experten und Expertinnen auf der internationalen Konferenz «Religion und gesellschaftliche Integration in Europa» im Sommer 2012 an der Universität Luzern. Die bearbeiteten Vorträge sind im interdisziplinären Sammelband »Integration durch Religion?» (Zürich: Pano 2014) publiziert. Nachfolgende Bände behandelten die Thematiken der «Integrationspotentiale von Religion und Zivilgesellschaft» (Baden-Baden: Nomos 2016) und von «Religiösen Identitäten und gesellschaftliche Integration» (Baden-Baden: Nomos 2017). Zahlreiche Artikel und Buchbeiträge der Beteiligten am Forschungsschwerpunkt vertiefen darüber hinaus Einzelaspekte der vielschichtigen Thematiken.
In seiner zweiten Säule veranstaltete REGIE in vier Semestern jeweils eine eigene Ringvorlesung. Diese «Religion and Integration Lectures» vertieften die Themenbereiche «Religion und gesellschaftliche Integration in Europa (2010)»; «Der Streit um das religiöse Erbe. Religionsgemeinschaften zwischen Anpassung und Verweigerung (2011)»; «Mehrheiten und Minderheiten in Europa – Religiöse Identitäten im Umbruch (2014)» sowie «Religiöse Zugehörigkeiten zwischen Identität und Integration» (2016).
Die dritte Säule von REGIE bildeten fünf Teilprojekte, zu denen die Beteiligten des Forschungsschwerpunkt forschten. Ein zentrales Ergebnis der unterschiedlichen Teilprojekte ist: Es ist klar zwischen Fragen der sozialen Integration von einzelnen oder (religiösen) Gruppen einerseits und der Frage nach der systemischen Integration der Gesellschaft andererseits zu unterscheiden, weil Religionen auf beiden Ebenen sehr unterschiedlich wirken können. Zudem zeigten die Forschungen, dass religiöse soziale Identitäten und ihre Prägungen durch Selbst- und Fremdbilder in den religiösen Gruppen wie auf der Ebene der Gesellschaft hervorgebracht werden und dort wirken.
Darüber hinaus hat REGIE zusätzliche Drittmittel durch seine im Laufe der Zeit entstandenen spin offs eingeworben: Es besteht eine dauerhafte Kooperation im Rahmen des Vorhabens «New Dynamics in Religion, Politics and Society in Europe» (NDRPSE) mit der Universität Leipzig und hier insbesondere mit Prof. Gert Pickel. Ausgehend vom Teilprojekt 4 «(Nur) zivilgesellschaftliche Akteure?» wurden beim SNF Mittel für die Forschungen zur «Swiss Metadatabase of Religious Affiliation in Europe (SMRE)» eingeworben. Ebenso wurden im Zusammenhang mit Teilprojekt 2 «Religion going public» vom SNF Mittel für Forschungen zum Thema «Bürgerliches Engagement in religiösen Immigrantengemeinschaften» bewilligt.