Fastenvorträge
Die Fastenvorträge in der Jesuitenkirche bilden ein wichtiges Element lokaler Öffentlichkeitsarbeit der Theologischen Fakultät der Universität Luzern. Sie werden jährlich durchgeführt. Von 1998 bis 2017 wurden sie von Prof. em. Dr. Edmund Arens organisiert, von 2018 bis 2021 war Prof. em. Dr. Wolfgang Müller für die Fastenvorträge zuständig. Seit 2022 verantwortet Prof. Dr. Matthias Ederer die Fastenvorträge. Die Themen werden in Absprache mit dem Präfekten der Jesuitenkirche, derzeit Dr. Hans-Ruedi Kleiber, ausgewählt. Die bisherigen Vortragsreihen widmeten sich Fragen wie: «Religionsstifter – Wegweiser zum Leben» (2001), «Kirche in der Stadt" (2005), «Leben in Menschenhand?» (2006), «Liturgische Musik – musikalische Theologie» (2009), «Drei Religionen – ein Gott?» (2010), «Wie wir heute beten können» (2013), «Christusbilder» (2016), «GottesfreundInnen» (2017), «Gewalt in der Religion?» (2018), «Wozu Kirche?» (2019), «Frau und Kirche» (2020), «Kirche wohin?» (2022) , «Fürchte dich nicht!» (2023) , «Raum für (neue) Räume in Theologie und Kirche» (2024) und «Nacht» (2025).
Erbe und Herausforderung: Antisemitismus in der christlichen Tradition
In den letzten Jahren erleben wir im (einst) christlich geprägten Europa und Nordamerika, aber auch darüber hinaus ein bedrückendes Aufflammen eines oft lautstarken und auch gewalttätigen Antisemitismus. Was viele für überwunden hielten, tritt erneut zutage – in gesellschaftlichen Debatten, in den Medien und auch im kirchlichen Raum. Die Luzerner Fastenvorträge 2026 nehmen diese erschreckende Entwicklung zum Anlass, die eigenen christlichen Traditionen kritisch zu befragen. Antijüdische Denkmuster und Feindbilder gehören nicht erst in die jüngere Geschichte; sie haben sich früh und mit grosser Vehemenz in Theologie, Liturgie und kirchlicher Praxis niedergeschlagen. Die Vortragsreihe will aufzeigen, wie tief antisemitische Haltungen in der christlichen Überlieferung verwurzelt sind – und wie sie bis heute nachwirken. Zugleich und vor allem aber wollen die Vorträge aufzeigen, welche Möglichkeiten einer verantwortlichen, nicht-antisemitischen Rezeption der eigenen Glaubenstradition bestehen. Es geht darum, Formen des Denkens und Glaubens aufzuzeigen und plausibel zu machen, die Antisemitismus erkennen, ihm widersprechen und den Respekt vor dem Judentum als bleibend essenzieller Bezugsgrösse des christlichen Glaubens vertiefen.
Sonntag, 22. Februar 2026, 18:15 Uhr
Wie Jesus zum «Arier» gemacht wurde – und wie Christ:innen sich wieder an Jesus als Juden erinnern konnten
(Dr. Martin Steiner, Oberassistent an der Professur für Judaistik und Theologie)
Sonntag, 8. März 2026 18:15 Uhr
«Auge um Auge, Zahn um Zahn…» - das Stereotyp der «jüdischen Rachsucht» und seine biblischen Grundlagen
(Prof. Dr. Matthias Ederer, Exegese des Alten Testaments)
Sonntag, 22. März 2026, 18:15 Uhr
«Die neutestamentlichen Schriften als jüdisch-messianische Texte ihrer Zeit lesen»
(Prof. Dr. Christian Rutishauser, SJ, Judaistik und Theologie)
Veranstaltungsort ist jeweils die Jesuitenkirche Luzern (Bahnhofstrasse 11A, 6003 Luzern)