Project Syndicate: Schutz vor asozialen Medien
Australien ist mit dem Verbot sozialer Medien für unter Sechzehnjährige beim Schutz von Kindern und Jugendlichen einen grossen Schritt vorausgegangen. Peter G. Kirchschläger plädiert für eine umfassendere, globale Regulierung.
Soziale Medien wie TikTok, Instagram und Facebook sind im Kern darauf ausgelegt, bei den Nutzenden eine Abhängigkeit zu kultivieren. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen führt dieses hohe Suchtpotential zu einem grösseren Risiko, an Angstzuständen, Depressionen oder anderen psychischen Probleme zu erkranken.
Dass die Lage ernst ist, zeigt beispielsweise, dass Jugendliche selbst auf einen stärkeren Schutz im Bereich der sozialen Medien drängen. Als Resultat der diesjährigen Session des Jugendparlaments des Kantons Luzern wurde dem Luzerner Kantonsrat eine Petition übergeben, die einen stärkeren Schutz von Kindern und Jugendlichen in den Sozialen Medien durch gezielte Sensibilisierung der Eltern und der Öffentlichkeit fordert.
Soziale Medien haben, nebst ihrer bedrohlichen Wirkung auf die Psyche von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, einen zerstörerischen Effekt auf ganze Gesellschaften durch die Verbreitung von Fehlinformationen, «Unwahrheiten» und durch die Verstärkung von Polarisierung.
Für die Regulierung von Social Media-Unternehmen, deren Geschäftsmodelle auf der Verletzung grundlegender Rechte beruhen, braucht es gemäss Prof. Dr. Peter G. Kirchschläger dringend die Zusammenarbeit der internationalen Gemeinschaft und einen neuen regulatorischen Rahmen.
Zum Artikel auf Project Syndicate vom 02. Dezember 2024