Forschungsaufenthalt in Argentinien
Im Rahmen einer Gastprofessur forscht und lehrt Prof. Eicker im HS 22 und FS 23 sowohl an der Universidad National de Córdoba (UNC) als auch an der Universidad Católica de Córdoba (UCC) in Argentinien.
In regelmässigen Seminaren geht es um rechtsvergleichende Perspektiven auf den Ehrbegriff im Strafrecht (z.B. im Kontext von Femizid und Ehrenmord, Hassreden, Delikten gegen den Staat). Im Rahmen regulärer Lehrveranstaltungen zum StGB-BT werden Schweizer «Spezialitäten» einzelner Tatbestände vermittelt und rechtsvergleichend betrachtet. Geplant ist zudem, die Probleme zu erhellen, die die indigene Bevölkerung beim Zugang zur Justiz hat. Dies neben weiteren Vorträgen, z.B. bei der Kriminalpolizei der Provinz Córdoba.
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Wie über das Judentum sprechen, sowie über das je eigene religiöse Selbstverständnis?
Dieser Frage gingen Theologiestudierende dreier Studienorte in Siegburg/NRW nach. In Bochum, Bonn und Luzern fanden zuerst Vorbereitungssitzungen statt, in denen grundsätzliche Fragen zum christlichen Antijudaismus und Antisemitismus behandelt wurden. Nach Siegburg angereist, hielt Dr. Simon Erlanger, Lehr- und Forschungsbeauftragter am IJCF, einen Abendvortrag, in dem er die historische Entwicklung des Antisemitismus darlegte. Studierende stellten ihm Fragen zur jüdischen Erwartungshaltung an eine katholische Theologie jüdisch-christlicher Beziehungen. Es fand ein intensiver Austausch statt, der für die Studierden infomativ und erhellend war.
Das Seminar holte die inhatlich gestellten Ansprüche ein. So sagte der Luzerner Doktorand Werner Risi abschliessend: «Die drei Tage haben mir verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass wir unser christliches Selbstverständnis immer wieder daraufhin überprüfen, ob es angelegt ist, um über andere religiöse Selbstverständnisse zu triumphieren oder bescheiden die eigenen Bilder und Begriffe als das zu begreifen, was sie im besten Fall sind: Annäherung an eine Wirklichkeit, die wir nicht zu fassen vermögen, auf die wir uns jedoch - vom Evangelium inspiriert - tastend hinbewegen.»
Antisemitismussensible und -freie Theologie ist Aufabe und Anspruch
Eine wertschätzende Haltung gegenüber dem Judentum fanden die Kirchen erst langsam nach der Shoah. Wichtige Ausgangspunkte waren dafür die «Zehn Thesen von Seelisberg», die 1947 entstanden und in die vatikanische Erklärung «Nostra aetate» am Zweiten Vatikanum (1963-1965) einflossen und damit zu einer «kopernikanischen Wende» im Verhältnis der Katholischen Kirche zum Judentum führten. «Eine das Judentum abwertende, überbietende Sprache bleibt ständige Gefahr christlicher Theologien, wenn diese nicht antisemitismussensibel und antisemitismusfrei betrieben wird», so Dr. Martin Steiner, Professurvertreter für Theologie und Judaistik, der die interfakultäre und länderübergreifende Kooperation mitinitierte. Das Seminar setzte sich damit auseinander, wo in der gegenwärtigen Theologie noch Handlungsbedarf besteht, um sich gegen den christlichen Antijudaismus abzugrenzen. Zugleich wurden Neuaufbrüche in der Israeltheologie reflektiert, die nach Wegen suchen, die Verwiesenheit der Kirche auf das Judentum in einer nicht überbietenden Weise darzustellen.
Antisemitismussensible und -freie Theologie ist Aufgabe und Anspruch
Eine wertschätzende Haltung gegenüber dem Judentum fanden die Kirchen erst langsam nach der Shoah. Wichtige Ausgangspunkte waren dafür die «Zehn Thesen von Seelisberg», die 1947 entstanden und in die vatikanische Erklärung «Nostra aetate» am Zweiten Vatikanum (1963-1965) einflossen und damit zu einer «kopernikanischen Wende» im Verhältnis der Katholischen Kirche zum Judentum führten. «Eine das Judentum abwertende, überbietende Sprache bleibt ständige Gefahr christlicher Theologien, wenn diese nicht antisemitismussensibel und antisemitismusfrei betrieben wird», so Dr. Martin Steiner, Professurvertreter für Theologie und Judaistik, der die interfakultäre und länderübergreifende Kooperation mitinitierte. Das Seminar setzte sich damit auseinander, wo in der gegenwärtigen Theologie noch Handlungsbedarf besteht, um sich gegen den christlichen Antijudaismus abzugrenzen. Zugleich wurden Neuaufbrüche in der Israeltheologie reflektiert, die nach Wegen suchen, die Verwiesenheit der Kirche auf das Judentum in einer nicht überbietenden Weise darzustellen.