«Open Science Preis» für Handelsrecht-Datenset
Prof. Dr. Mira Burri und ihr Team werden mit dem diesjährigen «Open Science Preis» der Universität Luzern ausgezeichnet. Ihr Projekt «TAPED» bietet umfassende und frei nutzbare Daten zu Bestimmungen im digitalen Handelsrecht.
Der diesjährige «Open Science Preis» geht an Prof. Dr. Mira Burri, Professorin für Internationales Wirtschafts- und Internetrecht, und ihr Team, Dr. iur. Maria Vasquez Callo-Müller, Kholofelo Kugler (MA, LL.M.) und Anja Mesmer (MLaw). Die Forscherinnen werden für ihre Umsetzung von «Open Science» (siehe Box) im Bereich des digitalen Handelsrechtes gewürdigt, insbesondere für das Datenset «TAPED» (Trade Agreement Provisions on Electronic-commerce and Data), das als «Open Research Data» frei zugänglich ist: «TAPED» bietet eine umfassende Übersicht über Bestimmungen zum digitalen Handelsrecht, die in Abkommen seit dem Jahr 2000 enthalten sind. Mit inzwischen mehr als 430 kodierten Abkommen ist das Datenset eine wertvolle Ressource für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger. Das stetig aktualisierte Datenset wird im akademischen Bereich und darüber hinaus rege genutzt. Es zeigt sich daran exemplarisch, wie «Open Science» Austausch und Zusammenarbeit fördern kann.
Doch nicht nur «TAPED» steht für das Engagement des Teams um Professorin Burri im Bereich «Open Science»: Mit einer Vielzahl an «Open Access»-Publikationen trägt das Team dazu bei, Forschungsergebnisse offen zugänglich zu machen. Auf dem Gebiet der Rechtswissenschaft ist dies insofern bemerkenswert, als dass hier «Open Science»-Praktiken noch vergleichsweise wenig etabliert sind. Darüber hinaus engagiert sich die Professur über den universitären Bereich hinaus, etwa in beratender Funktion für bedeutende internationale Institutionen wie die Inter-American Development Bank, die Europäische Freihandelsassoziation (EFTA) und das Europäische Parlament.
Der «Open Science Preis» wird von der Universität jährlich vergeben: Ausgezeichnet werden Forschende, die in besonderem Masse Aspekte von «Open Science» in ihrer Forschungstätigkeit umsetzen. Ausgewählt werden die Preisträgerinnen und -preisträger von einer Jury, die aus Angehörigen jeder Fakultät besteht.
«TAPED»-Websitebereich und -Download
Frühere Newsmeldung zu «TAPED»
Open Science
«Open Science» ist eine globale Bewegung, die Offenheit und Transparenz in der Wissenschaft verlangt und vorantreibt. Das heisst, wissenschaftliche Informationen und Prozesse sollen, soweit ethisch und rechtlich möglich, frei zugänglich und optimal nutzbar sein. Dies kann sich auf Publikationen beziehen (Open Access), Lehr- und Lernmaterialen (Open Educational Resources), Daten (Open Research Data), Code (Open Source) oder weitere wissenschaftlich relevante Bereiche.
Die Dachorganisation der Schweizer Hochschulen, swissuniversities, hat sich durch die nationale «Open Access Strategie» sowie durch die nationale «Open Research Data Strategie» zum Ziel gesetzt, «Open Science» an den Schweizer Hochschulen umzusetzen. Mit ihrer «Open Science Policy» hat sich auch die Universität Luzern hinter dieses Anliegen gestellt. Zusammen mit der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, trifft die Universität Massnahmen, um Forschende für das Thema zu sensibilisieren und Informationen bereitzustellen. Dies beinhaltet u.a. Informationsveranstaltungen wie die «Open Access Week» oder die «Love Data Week», Workshops, individuelle Beratungen, die Bereitstellung von Infrastruktur sowie der «Open Science Preis».
Mehr Informationen zu Open Science an der Universität Luzern