Die Ausschreibungspflicht als (überwindbares) Hindernis zur Erfüllung von öffentlichen Aufträgen in Projektallianzen
Tabea Imfeld, MLaw, wissenschaftliche Assistentin und Doktorandin, Universität Luzern / Leandra Diem, MLaw, Doktorandin, Universität Luzern
► Freitag, 12.30–13.00 Uhr
Leandra Diem und Tabea Imfeld analysieren in ihrem Beitrag das Spannungsverhältnis zwischen der Ausschreibungspflicht im öffentlichen Beschaffungsrecht und der wachsenden Notwendigkeit zur Kooperation bei Bauprojekten, insbesondere im Rahmen von Projektallianzen. Das Beschaffungsrecht fordert Transparenz und fairen Wettbewerb, was im formalen Ausschreibungsverfahren oft im Widerspruch zu kooperativen Ansätzen steht, die für moderne Bauvorhaben, wie nachhaltiges und digitales Bauen, notwendig sind. Projektallianzen bieten eine innovative Vertragsform, die auf enge Zusammenarbeit der Beteiligten abzielt, um Konflikte zu minimieren und Effizienz zu steigern. Während dieses Modell international bereits genutzt wird, gibt es in der Schweiz nur erste Pilotprojekte. Der Beitrag hinterfragt, ob die Ausschreibungspflicht weiterhin ein Hindernis für die Umsetzung solcher kooperativen Ansätze darstellt und ob das neue Beschaffungsrecht ausreichend Flexibilität bietet, um die Ziele von Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu fördern.