Religionspolitik in Deutschland und der Schweiz seit 1990 im Vergleich

Projektlaufzeit: 15.1. 2016 - 8. 6. 2024

Projektleitung: Prof. Dr. Antonius Liedhegener
Forschungsmitarbeiter: Laura Johanna Lots (bis 31.12.2019)

Zusammenfassung

Die Lancierung der Volksinitiative zum Verhüllungsverbot, die Kontroversen über die Zusammenarbeit der deutschen Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen mit dem Moscheeverband Ditib, neue Leitlinien im Kanton Zürich zum Verhältnis von Staat und Religionen - Fälle wie diese stehen für ein zunehmend wichtigeres Politikfeld in liberalen Demokratien: die (neue) Religionspolitik.
Prof. Antonius Liedhegener und Laura Lots MA analysieren dieses Politikfeld in dem im Aufbau befindlichen Forschungsprojekt «Religionspolitik in der Schweiz und in Deutschland seit 1990 im Vergleich». Dies geschieht auf der Basis eines Datenbestands, der die genannten Beispiele und ähnliche Fälle systematisch erfasst. Die Sammlung umfasst mittlerweile ca. 400 Fälle. Sichtbar wird, wie auf den verschiedenen Ebenen des jeweiligen politischen Systems der beiden Länder seit 1990 das Verhältnis von Religionsgemeinschaften und religiösen Personen zu Staat, Öffentlichkeit und Recht verhandelt und entschieden worden ist.

Der Forschungsschwerpunkt und seine Vorarbeiten sind Ausgangspunkt für die geplante Ausarbeitung eines Projektantrages zur Religionspolitik. Der Datenbestand dient bereits als Grundlage für Vorträge und Artikel zu religionspolitischen Fragen. An der Konferenz des European Consortium for Political Research (ECPR) in Oslo im September 2017 präsentierte Laura Lots das mit Prof. Antonius Liedhegener zusammen verfasste Paper «Shake Hands? From Classroom to Headlines to Parliament. New Dynamics in Public Policy on Religion in Switzerland». Bei den Luzerner Adventsgesprächen analysierte Prof. Antonius Liedhegener im Dezember 2017 im Vortrag «Bund - Kanton - Gemeinde: Religionspolitik in der Schweiz seit 1990» Entwicklungslinien des religionspolitischen Feldes in der Eidgenossenschaft. Zudem wurden bereits vor dem Startdatum des Projekts mehrere Aufsätze, ein Sonderheft der Zeitschrift für Politik und ein Sammelband zum Thema vorgelegt (siehe Publikationen von Antonius Liedhegener.)