Studierende bringen Kreislaufwirtschaft in die Podcastwelt
Ein Soziologie-Seminar geht «ins Ohr»: Studierende setzen sich in selbst produzierten Podcasts mit der Frage auseinander, wie Organisationen Kreislaufwirtschaft gestalten können.
Lernen in einem innovativen Setting: Dies steht im Mittelpunkt eines in diesem Semester durchgeführten Seminars an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Unter der Leitung der Soziologin Jennifer Widmer, haben Studierende nicht nur die theoretischen Grundlagen erarbeitet, sondern auch einen eigenen Podcast produziert, um ihre Erkenntnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Selbstwirksamkeit, Kreativität und Teamarbeit
Alle 18 Seminarteilnehmenden waren in die Entwicklung und Umsetzung des Podcasts eingebunden. In einem kollaborativen Prozess entwickelten, produzierten, schnitten und evaluierten die Studierenden die einzelnen Episoden. Wöchentliche Redaktionssitzungen dienten nicht nur der inhaltlichen Abstimmung, sondern ermöglichten es, eine professionelle Arbeitsweise zu erlernen und diese anzuwenden.
Über die reine Podcast-Produktion hinaus brachten sich Studierende in verschiedenen Bereichen ein: Ein Team entwickelte eine begleitende Podcast-Website, während andere für die Gestaltung von visuellem Material wie Logos und Fotos verantwortlich waren. Gleichzeitig entstanden erste Social-Media-Beiträge für Plattformen wie Instagram und TikTok, um das Projekt öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Auch die musikalische Gestaltung übernahmen die Studierenden, indem sie Soundtracks komponierten und produzierten. Unterstützt wurde das Projekt von einem Studenten, der bereits für diverse Podcasterinnen und Podcaster tätig war. Er stand den Gruppen als Mentor zur Seite und übernahm den finalen Schnitt der Episoden – ein wesentlicher Beitrag, um eine hohe Qualität zu gewährleisten.
Dozentin Jennifer Widmer sagt: «Ich wollte den Studierenden zeigen, wie selbstwirksam sie sein können. Das Projekt sollte sie ermutigen, etwas Eigenes zu schaffen, und ihnen das Selbstvertrauen geben, dass ihre Perspektiven – insbesondere die organisationssoziologische Sicht auf aktuelle Themen – wertvoll und relevant sind.»
Abfall als Ressource
Jeden Montag steht eine neue Episode der insgesamt acht Beiträge auf Spotify und Apple Podcasts zur Verfügung. Der erste Teil, der nun online ist,führt mit Unterstützung eines Betriebsökonomen in das Konzept der Kreislaufwirtschaft ein – gemeint ist damit, dass Produkte und Material durch Recycling, Wiederaufbereitung, Reparatur, Wiederverwendung und geteilte Nutzung im Umlauf gehalten werden. Im weiteren Verlauf bietet der Podcast Einblicke aus organisationssoziologischer Perspektive: Wie agieren Organisationen im Kontext der Kreislaufwirtschaft? Was ist «Entkopplung», und warum weichen oft kommunizierte Nachhaltigkeitsziele vom tatsächlichen Handeln ab? Ausserdem wird die Frage erörtert, welche Organisationstypen besonders geeignet sind, Kreislaufwirtschaft erfolgreich umzusetzen. Ein zentrales Thema ist auch die Rolle von Abfall als Ressource in diesem Kreislaufmodell.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Gesprächen mit externen Expertinnen und Experten. Eingeladen wurden Gäste, die selbst zu den diskutierten Themen forschen – häufig die Autorinnen und Autoren der im Seminar besprochenen Fachtexte. Die Interviews, für welche die Gäste aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz anreisten, wurden von den Studierenden organisiert und durchgeführt.
Die Lehrveranstaltung «Wir podcasten – zu Organisation und Kreislaufwirtschaft» wurde durch die Universitäre Lehrkommission (ULEKO) der Universität Luzern gefördert. Die ULEKO befasst sich mit der Weiterentwicklung von Lehre und Hochschuldidaktik und unterstützt innovative Lehrprojekte an der Universität.
Podcast: Spotify; Apple Podcasts
Social Media: Instagram; TikTok
Website zum Projekt