Digital payments: Making payments personal and social / Digitales Bezahlen wird persönlicher

Projektleitung: Prof. Dr. Sophie Mützel
Projektmitarbeitende: Markus Unternährer, Dr. des.; Tatjana Graf, MSc; Antonia Steigerwald, MA
Finanzierung: Projektförderung, Schweizerischer Nationalfonds (SNF), Projektnummer 200764
Projektdauer: 01.09.2021 – 31.08.2025 (48 Monate)
Website:  digital-payments.ch

Beziehungspflege durch Digitales Bezahlen

Zahlungs-Apps, wie z.B. twint, sind zentrale Instrumente in der digitalen Wirtschaft. Sie sorgen für Ströme von nutzergenerierten Transaktionsdaten einschliesslich Konsumpräferenzen, ausgegebenem Betrag sowie Ort und Zeit des Konsums. Die Apps produzieren weiter Transaktionsdaten, die mit anderen Strömen von Datenspuren auf den Smartphones verknüpft werden können. Solche Transaktionsdaten rücken die Beziehungen zwischen den Nutzer:innen, Einzelhandel, Banken, Fintech-Intermediären und Marketingagenturen in den Fokus. Eine zentrale These des Projekts ist, dass digitale Zahlungen bestehende Beziehungen verändern und neue Beziehungen erschaffen.

Datenbasierte Personalisierung

Für Unternehmen können Zahlungs-Apps als das bisher fehlende Prisma dienen, das erlaubt, ganze Transaktionsketten zu erkennen, und dadurch verbesserte «personalisierte Empfehlungen» ermöglicht. Für die Nutzer:innen bieten Zahlungs-Apps ähnliche Möglichkeiten, wie sie von sozialen Netzwerken bekannt sind, etwa Mitteilungen über ein Konsumerlebnis. Die Apps können zudem den Konsum erleichtern und steigern. Sie bilden auch ein weiteres Element in den wechselseitigen Beziehungen von Daten, die von Nutzer:innen gegeben werden, um Dienstleistungen zu erhalten.

Digitaler Zahlungsverkehr im europäischen Vergleich

Um Einblicke in die sich verändernden und neuen Beziehungen zu erhalten, wird der digitale Zahlungsverkehr in der Schweiz, wo dessen Nutzung gering ist, und in Schweden, wo digitale Zahlungen allgegenwärtig sind, empirisch untersucht. Basierend auf Interviews und ethnographischer Feldforschung sowie auf der Sammlung von Textdaten werden hierfür neue Datensätze erstellt. Die so erhobenen Daten werden sowohl anhand systematischer «close readings» als auch mit Hilfe grösserer computergestützter Textanalysen auf Muster hin ausgewertet. Vier Teilprojekte untersuchen 1) den Einzelhandel in der Schweiz, 2) den Banken- und FinTechsektor in der Schweiz und vergleichend in Schweden, 3) digitale Zahlungen im alltäglichen Leben in Schweden, und 4) Zukunftsvorstellungen von politischen Akteur:innen, Lobbyist:innen, Beratungsfirmen und Medienberichten aus beiden Ländern.

Mehr Informationen: digital-payments.ch