Serbisch-orthodoxe Kirche
Die Serbisch-orthodoxe Kirche wurde im 13. Jh. selbständig und versteht sich als orthodoxe Nationalkirche anderen orthodoxen Kirchen verbunden. Die Serbisch-orthodoxe Kirche in der Schweiz gehört zur Diözese von Österreich und der Schweiz mit Bischof Andrej (Ćilerdžić, geb. 1961) an der Spitze. Aufgrund von Zuwanderungen bildete die Serbisch-orthodoxe Kirche in der Schweiz für die rund 100’000 Gläubigen zahlreiche eigene Gemeinden und erbaute, wie in Belp (BE), eigene neue Kirchen oder baute vorhandene Kirchen nach dem Kauf zu orthodoxen Kirchen mit Ikonostase, Wandbildern und anderem um.
In der Zentralschweiz entstand die Serbisch-orthodoxe Kirche 1988, um die in der Region lebenden Gläubigen religiös und seelsorgerisch zu betreuen. Seit 2005 ist Priester Dragan Stanojević für die Pfarrei «Geburt der Allerheiligsten Gottesgebärerin» zuständig und betreut rund 22’000 Gläubige in Gottesdiensten in Buchrain, Baar und Altdorf. In Buchrain wurde der Serbisch-orthodoxen Kirche seit 2006 die Pfarrkirche St. Agathe für Gottesdienste überlassen. Da die Gottesdienste rasch mit jeweils 100 bis 150 Gläubigen überfüllt waren, suchte man nach grösseren Räumlichkeiten. Im Januar 2016 konnte die Serbisch-orthodoxe Kirchgemeinde das grössere Katholische Kirchenzentrum St. Joseph in Perlen für 1,2 Millionen Franken erwerben; der Abstimmung zum Verkauf des Kirchenzentrums stimmten dabei 59 Prozent der katholischen Kirchgemeindemitglieder zu. In der Folge blockierte jedoch eine private Einsprache den Verkauf mit dem Argument, dass das Erstellen der notwendigen Parkplätze den Anblick des schützenswerten Gebäudes wesentlich beeinträchtigen würde. In letzter Instanz hiess 2019 das Bundesgericht die Einsprache gut. Die serbische Gemeinde musste daher zunächst weiterhin die Alte Dorfkirche in Buchrain nutzen, die ebenfalls der katholischen Kirchgemeinde gehört. Ende 2019 wurde für das Parkplatzproblem in Perlen eine Lösung gefunden, und die Sonntagsgottesdienste können in der Kirche in Perlen stattfinden.