«Wir sind nie so langweilig, wie wenn wir von uns selbst sprechen»

Im Interview mit Nora Zukker von der SonntagsZeitung spricht Valentin Groebner über öffentliche Intimität – damals und heute.

Herr Groebner, warum sprechen wir so gern von uns selbst?

Weil es der beste Lockstoff ist, den wir haben. Wenn ich bei einem Abendessen mit Fremden anfange, von mir zu erzählen, ist ja meistens ein bisschen Flirten dabei. Und es ist immer auch Experiment: Ich lege sorgsam ausgewählte kleine Stückchen Intimität auf den Tisch und schaue, wie mein Gegenüber darauf reagiert. Das braucht aber gutes Timing und eine gewisse Balance: Wenn ich ein ganzes Abendessen lang von nichts anderem rede als von mir selbst, dann werden sich die anderen wahrscheinlich gut überlegen, ob sie da nochmals hingehen. weiterlesen