Deutsche Sprache: Valentin Groebner geehrt

Aufnahme in einen illustren Kreis: Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat Geschichtsprofessor Valentin Groebner als neues Mitglied gewählt.

Prof. Dr. Valentin Groebner, neu Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Der seit 1949 bestehenden Akademie gehören namhafte Schriftstellerinnen, Kritiker und Übersetzerinnen an, ebenso Sprach- und Literaturwissenschaftler, aber auch Naturwissenschaftlerinnen und Juristen, deren Arbeit sich durch ein besonderes Interesse an der Sprache auszeichnet. Mit der Zuwahl von Valentin Groebner zählt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, die u.a. jährlich den Georg-Büchner-Preis vergibt, 194 Mitglieder.

"Für mich ist es eine Überraschung und eine grosse Ehre, aufgenommen zu werden", sagt Groebner. Als Historiker habe man zur Sprache ein besonderes Verhältnis: "Das Deutsche ist selber voller Worte und Ausdrücke, in denen eingefrorene Vergangenheit steckt, drei-, vier-, siebenhundert Jahre alt, aber die wir ganz selbstverständlich heute noch benutzen." Als Historiker sei man zwangsläufig Erzähler, sagt er. "Die Sprache ist unser Instrument, um das zu vermitteln, was wir Neues über die (ferne und nahe) Vergangenheit herausgefunden haben. Das geht nur, wenn wir so präzise wie möglich mit ihr arbeiten. Aber präzise und vergnügt, würde ich sagen: Die Sprache, das ist die Genauigkeit UND das Vergnügen, im Idealfall."

Valentin Groebner, geboren 1962 in Wien, lehrt seit 2004 als Professor für Geschichte des Mittelalters und der Renaissance am Historischen Seminar und leitet zudem das Kulturwissenschaftliche Institut (KWI). Er war Mitherausgeber der "Zeitschrift für Ideengeschichte" und ist Autor zahlreicher Bücher, u.a.: "Wissenschaftssprache. Eine Gebrauchsanweisung" (2012) und "Wissenschaftssprache digital. Die Zukunft von gestern" (2014). Zuletzt erschienen ist "Wilhelm Tell, Import – Export: Ein Held unterwegs" (2016, gemeinsam mit Michael Blatter).

Pressemitteilung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vom 15. Mai 2017