Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird Geschichte zunehmend für touristische Nutzung inszeniert und anschaulich gemacht. Neben der erhabenen Natur betrachteten Touristen mit Vorliebe Monumente, die vergangene Zeiten, historische Ereignisse und Personen darstellten. Die Sehenswürdigkeiten des Historischen wurden auf alten und neuen Abbildungsmedien verbreitet. Diese Bilder warben nicht nur für einen Besuch ihres Standortes, sondern spiegelten und prägten auch Vorstellungen, wie die Vormoderne aussah.

Das Dissertationsprojekt untersucht die Wechselwirkungen zwischen den touristischen Geschichtsinszenierungen des Mittelalters und dem historischen Material mit einem Schwerpunkt auf Bildern. Wie haben die touristischen Blicke auf das Material aus der Vergangenheit zurückgewirkt? Als Fallstudie untersucht wird die Inszenierung der Schlacht am Morgarten von 1315, deren 700 Jahr-Jubiläum 2015 mit der Veranstaltungsreihe "700 Jahre Abenteuer Geschichte" gefeiert werden wird. Welche Motive haben die Bilder von der Schlacht geprägt und wie haben sie sich verändert? Das Projekt leistet einen Beitrag an die Forschung zur Gebrauchsgeschichte, zu Geschichtsbildern und zur Historiografie-, Bild- und Tourismusgeschichte.