Dr. Tobias Schwörer

Foto Tobias Schwörer

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrbeauftragter, Fachstudienberater und Mobilitätsverantwortlicher 

T +41 41 229 55 73

tobias.schwoerer@unilu.ch

Frohburgstrasse 3, Raum 3.A20  

CV

Tobias Schwörer studierte Geschichte und Ethnologie an der Universität Zürich und promovierte 2016 in Ethnologie an der Universität Luzern. Er war wissenschaftlicher Assistent an den Universitäten von Zürich von 2002-2008 sowie 2014-2015 und an der Universität Luzern von 2007-2013. Gegenwärtig ist er Fachstudienberater und Lehrbeauftragter für Ethnologie an der Universität Luzern. Er hat über drei Jahre Feldforschungserfahrung in Papua-Neuguinea und war Visiting Research Fellow an der Australian National University. Er spezialisiert sich in Forschung und Lehre auf Politik-, Wirtschafts- und Umweltethnologie, und veranstaltete unter anderem Proseminare und Seminare zu Kolonialismus, der Ethnologie von Gewalt, Ressourcenausbeutung, und Anpassungen an den Klimawandel. Seit 2008 ist er Mitglied der Redaktionskommission von „Tsantsa“, der Zeitschrift der Schweizerischen Ethnologischen Gesellschaft, und dort verantwortlich für die Rubrik „Laufende Forschungen“.

In seiner laufenden Forschung fokussiert er auf Erwerbsstrategien und Entscheidungsfindungsprozesse in einem dynamischen und sich im rapiden Wandel befindlichen wirtschaftlichen Umfeld bei den Wampar im Markham Tal in Papua-Neuguinea. Er untersucht dabei, wie sich Haushalte und Verwandtschaftsgruppen gegenüber kapitalistischen Grossprojekten in der Form von Bergbau, Ölpalm- und Eukalyptus Plantagen positionieren, und wie sie ihre bereits relativ diversifizierte Wirtschaftsweise in einer dynamischen Auseinandersetzung mit lokalen und globalen Märkten kontinuierlich verändern und anpassen.

In seiner Dissertation untersucht er zuvor koloniale Prozesse der Pazifizierung im Östlichen Hochland von Papua-Neuguinea. Mithilfe eines vergleichenden ethno-historischen Ansatzes analysierte er dabei zeitliche Varianz und unterschiedliche Resultate dieser Prozesse im Hinblick auf eine generelle Theorie der Pazifizierung. Er führte in vier verschiedenen Dörfern der Fore, Auyana und Tairora zwischen 2004 und 2007 insgesamt sechzehn Monate Feldforschung durch, und interviewte ehemalige Kolonialoffiziere, um eine polyphone Geschichte des kolonialen Zusammentreffens zu erhalten. Zusätzlich sammelte er Daten zu aktuellen Formen von Konflikt, Schadenszauber und Krieg.