Taking Science Studies to The Classroom

Jede wissenschaftliche Lehre transportiert also, ob sie es will oder nicht, eine Ideologie der Wissenschaft ... (Louis Althusser)

In einer Gesellschaft, in der wissenschaftliches Wissen immer größere Geltungskraft beansprucht, ist es um so wichtiger zu wissen, welches Verständnis wissenschaftlichen Denkens und Handelns Studierende in das Berufsleben hinübernehmen. Was lernen sie über die Wissenschaften und die Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse? Welche epistemologischen Konzepte und Werte vermitteln Dozierende im Unterricht – und was eignen sich wiederum Studierende hiervon an?

In ihrem Aufsatz «Training Scenes: Taking Science Studies to The Classroom», erschienen opan access in Social Studies of Science, nehmen Kris Decker (KWI Essen) und Christoph Hoffmann (Universität Luzern) in Blick, wie die Epistemologisierung von Studierenden untersucht werden kann. Ihr Vorschlag lautet, von einzelnen Unterrichtsszenen auszugehen, zum Beispiel im Seminarraum, während einer Exkursion oder in der Sprechstunde, in denen beiläufig ins Spiel gebracht wird, was eine ‘geeignete’ Methode ist, was ‘sauberes’ Arbeiten bedeutet oder wozu ein Studienfach ‘gut’ ist.

Bild: Kleinerer Hörsaal der Justus-Liebig-Universität Gießen, Wikipedia (Amidasu, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3951331)