Welche(r) Staatsbürger(in)?
Neudefinition der "politischen Kompetenz" in der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg.
Datum: | 25. Oktober 2024 |
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Zeit: | 14.15 Uhr bis 15.45 Uhr |
Ort: | Universität Luzern, Frohburgstrasse 3, 6002 Luzern, Raum 3.B55 |
Ein Vortrag im Rahmen des Kolloquiums "Diversity Studies" von Dr. Zoé Kergomard (Wissenschaftliche Oberassistentin Universität Zürich, Historisches Seminar).
Was ist «politische Kompetenz»? Wer ist politisch kompetent, wer ist es nicht oder (noch) nicht genug? Und vor allem: wer entscheidet darüber? Diese Fragen tauchen immer wieder in der Geschichte der Demokratie auf, weil sie ein Spannungsfeld zwischen verschiedenen demokratischen Idealen zum Ausdruck bringen: zwischen dem Ideal der politischen Gleichheit, das sich im Kampf für die Erweiterung politischer Rechte manifestierte, und einem epistemischen Ideal, das den Fokus bei “vernünftigen”, wissensbasierten politischen Entscheidungen auflegt. Verschiedene Auffassungen von “politischer Kompetenz” haben lang als formeller Ausschlusskriterium oder als Argument gedient, um gewisse Gruppen von der politischen Rechten fernzuhalten, dies oft entlang tief verankerter sozialer Hierarchien: Geschlecht, soziale Klasse, “race”, Alter, (dis-)ability. Diese Debatte wirkt bis in unsere Gegenwart, weshalb dieser Vortrag sie im Kontext der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg historisieren will.
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