In einer nationalen Befragung von 714 pflegenden Angehörigen von Rückenmarkverletzten wurde nun untersucht, inwiefern sich die verschiedenen Pflege- und Betreuungsaufgaben zwischen den Geschlechtern unterscheiden. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Schweizer Paraplegiker-Forschung in Nottwil durchgeführt.

Es zeigte sich, dass wenn Männer die häusliche Pflege von Personen mit Rückenmarkverletzung übernehmen, sie etwas mehr Zeit in Aufgaben wie Körperhygiene, Darm- und Blasenmanagement oder Hilfe beim Transfer investieren als weibliche pflegende Angehörige. Ein grosser Unterschied zeigte sich jedoch bei der Hausarbeit, in die weibliche pflegende Angehörige deutlich mehr Zeit investieren. Trotz dieses Mehraufwands berichteten weibliche pflegende Angehörige über eine vergleichbare Lebensqualität wie männliche pflegende Angehörige. Der Aufwand für Hausarbeit ist stark altersabhängig, wobei jüngere Personen deutlich weniger selbst investieren als ältere. Während bei den älteren Generationen (Stille Generation, Babyboomer) die weiblichen pflegenden Angehörigen etwa dreimal so viel in die Hausarbeit investieren wie die männlichen pflegenden Angehörigen, verschwindet dieser Geschlechterunterschied bei den jüngeren Generationen zunehmend.

Die Arbeit ist abrufbar unter: https://bmchealthservres.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12913-024-11191-w