Willem C. Vis Moot: Erfolg für Luzerner Team
Für die Universität Luzern neigt sich eine erfreulich verlaufene Moot-Court-Saison 2016/2017 dem Ende zu. Vom aktuellsten der verschiedenen juristischen Studierenden-Wettbewerbe brachte das Luzerner Team eine "Honorable Mention" nach Hause.
Mitte April fand das Finale des 24. Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot in Wien statt, an dem 338 Teams aus der ganzen Welt teilnahmen. Das Team der Universität Luzern – bestehend aus Philipp Anton Burri, Sonja Dobrijevic, Stephan Greber und Lukas Schifferle – ging erfolgreich daraus hervor und durfte eine "Honorable Mention" für seine Klageschrift entgegennehmen.
Beim auf Englisch durchgeführten Willem C. Vis Moot Court steht jeweils ein (fiktiver) Fall aus dem Bereich des Wiener Kaufrechts zur Verhandlung. Konkret ging es bei der aktuellen Austragung um eine Lieferung von 2000 Flugzeugpropellern. Bei der Rechnungsstellung wurde aus klägerischer Sicht ein falscher Wechselkurs angewendet. Zudem waren sich die Parteien uneins, wer für eine von der Zentralbank auferlegte Gebühr zur Prävention der Geldwäscherei im Land der Klägerin aufzukommen hat.
Das Luzerner Team, das seit dem vergangenen Oktober am Fall arbeitete, bereitete sich in Pre-Moots in London und Moskau auf das Finale vor. In Wien schliesslich plädierte es gegen Teams von Universitäten aus China, Dubai, den USA und Bosnien Herzegowina. Die Luzerner Teilnahme ist am Lehrstuhl von Prof. Dr. Daniel Girsberger, ordentlicher Professor für schweizerisches und internationales Privat-, Wirtschafts- und Verfahrensrecht sowie Privatrechtsvergleichung, angesiedelt. Gecoacht wurden die Studierenden neben Prof. Girsberger von Rechtsanwalt Daniele Favalli, Rechtsanwältin Dr. Irma Ambauen und Jean-Michel Ludin.
Finaleinzug an Menschenrechte-Moot
Im vergangenen halben Jahr haben Studierende der Universität Luzern an weiteren Moot Courts teilgenommen und so die Universität auf dem internationalen Parkett vertreten:
An der European Human Rights Moot Court Competition (EHRMCC) trat ein Team aus den Studierenden Luca Delmenico, Patricia Frischkopf, Tobias Müller und Jessica Parisi an. Das Feld bestand aus rund 100 Teams, von denen sich 20 – unter ihnen die Luzerner Studierenden – für das Final Mitte Februar in Strassbourg qualifizierten. Bis jetzt ist erst klar, dass es das Team der Universität Luzern nicht unter die vier Besten geschafft hat; die genaue Rangliste wird erst noch publiziert. Die Teilnahme ist am Lehrstuhl von Prof. Dr. Sebastian Heselhaus, Ordinarius für Europarecht, Völkerrecht, Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung, angesiedelt. Gecoacht wurde das Team von Ralph Hemsley, wissenschaftlicher Assistent.
Am selben Lehrstuhl angesiedelt ist die Teilnahme am European Law Moot Court (ELMC). Das diesjährige Team der Universität Luzern bestand aus Stefan Buser, Giulia Censi, Nathalie Jäggi und Sandrine Wegier. Dieses schaffte es aus rund 100 Teams unter die besten 48 und konnte Anfang Februar am Regionalfinal in Den Haag teilnehmen. Bei der nächsten ELMC-Austragung wird im Februar 2018 eines der vier Regionalfinale an der Universität Luzern durchgeführt. Erfahrungsberichte der EHRMCC- und ELMC-Teilnehmenden werden in der Mai-Ausgabe von uniluAKTUELL, dem Magazin der Universität Luzern, publiziert.
Im kommenden uniluAKTUELL berichten auch Angela Decristophoris und Cinzia Paolucci von ihrer Teilnahme am Swiss Moot Court, der Mitte Februar mit dem Final am Bundesgericht in Luzern zu Ende ging. Von total 33 Teams aus Schweizer Rechtsfakultäten schafften sie es auf den dritten Rang. Die Teilnahme war am Lehrstuhl von Prof. Dr. Jörg Schmid, Ordinarius für Privatrecht und Privatrechtsvergleichung, angesiedelt. Gecoacht wurde das Team neben Prof. Schmid von Rechtsanwalt Anton Bühlmann, Lehrbeauftragter für Mietrecht, und von Rechtsanwältin Céline Bussmann, wissenschaftliche Assistentin.
Noch nicht ganz abgeschlossen ist die Nelson Mandela World Human Rights Moot Court Competition, deren Finale im kommenden Juli im Palais des Nations der Vereinten Nationen in Genf stattfindet. Das von Laura Ausserladscheider Jonas gecoachte Team besteht aus Joel Brauchbar und Stephanie Fluri. Die Teilnahme ist am Lehrstuhl von Prof. Dr. Martina Caroni, Ordinaria für öffentliches Recht, Völkerrecht und Rechtsvergleichung im öffentlichen Recht, angesiedelt.
Ebenfalls mit Laura Ausserladscheider Jonas als Coachin ist vorgesehen, in diesem Herbst erstmals am emc², einem von der European Law Students' Association (ELSA) veranstalteten Moot Court im Bereich des Rechts der Welthandelsorganisation (WTO), teilzunehmen. Dies unter der Co-Federführung des Lehrstuhls von Prof. Dr. Nicolas Diebold, ordentlicher Professor für Öffentliches Recht und Wirtschaftsrecht, und von PD Dr. Mira Burri, Dozentin an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Zurzeit läuft die Ausschreibung für das Zusammenstellen eines Studierendenteams.