Ausgangspunkt für die zweitägige Konferenz der Foko KuKuso der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie waren die gesellschaftlichen Entwicklungen im Zusammenhang zur COVID-19-Pandemie. Obschon sich die verschiedenen Vorträge einer allgemeineren Problematik widmen, bleibt dieser Ausgangspunkt in Anbetracht eines sich wieder intensivierenden Geschehens rund um Corona aktuell. In verschiedenen Diskussionen zur Pandemie standen und stehen Kunst und Kultur weiter im Mittelpunkt, insbesondere wenn die Störungen des üblichen gesellschaftlichen Geschehens behandelt werden. Abriegelungen und andere Hygienemassnahmen führten zur Schliessung oder zu starken Kapazitätseinschränkungen kultureller Einrichtungen, was die Produktion, den Vertrieb und die Rezeption von Werken und Veranstaltungen stark veränderte. Implizit und manchmal auch explizit wurden Künstler*innen und Kulturschaffende daraufhin aufgefordert, sich «neu zu erfinden». Staatliche Behörden, die Medien und die Öffentlichkeit drängten sie zu «neuen Wegen», Kultur und Kunst zu machen, zu konsumieren, zu bewerten oder zu verwalten.

Diese während den Höhepunkten des Pandemiegeschehens geäusserten Forderungen waren natürlich nicht das erste Mal, dass die Welten der Kunst und Kultur sich neu erfinden «mussten». Historische, politische, ideologische, religiöse, wirtschaftliche oder sogar militärische Veränderungen waren oft der Ursprung neuer Forderungen an Kulturproduzent*innen, die zu unterschiedlichsten Auswirkungen in den kreativen Bereichen führten und Transformationsprozesse beeinflussten. Damit zeigt sich das allgemeine Interesse dieser Konferenz, bei dem die COVID-19-Pandemie nur ein empirisches Beispiel darstellt: Welche unterschiedlichen Forderungen nach "Neuerfindung" werden an die Kunst- und Kulturwelten gerichtet, und wie reagieren sie auf diese Forderungen? Die Konferenz zielt darauf ab, die Fähigkeit und den Willen zur Anpassung oder zum Widerstand gegenüber den verschiedenen Forderungen zu betrachten, die sich in den Künsten zeigen. Dabei werden sowohl empirische als auch theoretische Forschungsprojekte zum Thema präsentiert, die auf verschiedenste Bereiche der Kunst und Kultur abzielen.

Das vollständige Programm inklusive Abstracts der Vorträge kann unter folgenden Link heruntergeladen werden: https://www.dropbox.com/s/a48g2aa3qriq26i/Reinvent Yourself - program and abstracts.pdf?dl=0

Externe Teilnehmer*innen sind an der Konferenz willkommen. Sie werden gebeten, sich kurz per E-Mail anzumelden bei der Forschungskommission: cultureremove-this.@remove-this.sgs-sss.ch