Neuerscheinung: Retracing Images: Visual Culture after Yugoslavia (hg. von Daniel Šuber und Slobodan Karamanić)
Die Beiträge in diesem Band erschließen die dem Auflösungsprozess Jugoslawiens vorausgegangenen und folgenden politischen und sozialen Dynamiken anhand der Analyse visueller Daten wie Film, Graffiti, Street-Art, Kunst, politischen Werbekampagnen und Denkmälern. Entgegen der weit verbreiteten Auffassung, dass man die Kulturproduktion in ‚totalitären‘ Staaten aufgrund ihrer offensichtlichen politischen Instrumentalisierung vernachlässigen kann, zeigen die aus unterschiedlichen disziplinären Perspektive – Politikwissenschaften, Ethnologie, Soziologie, Kunstgeschichte, Slawistik, Cultural Studies – angefertigten Studien, auf welche Weise sie zum Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen Kultur, Politik und Gesellschaft fruchtbar gemacht werden können. Die Beiträge widmen sich darüber hinaus neueren Phänomenen auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens wie Titostalgie, historischer Revisionismus, nation branding-Kampagnen und symbolischer Gewalt. Der hier vorgelegte Versuch, visuelle Daten systematisch zur Erhellung sozialwissenschaftlicher Fragen heranzuziehen, schließt eine in den Yugoslav Studies klaffende Lücke.