Menschenrechte: internationale Summer School
Im Rahmen der Lucerne Academy sind während drei Wochen rund 20 Studierende aus aller Welt zu Gast an der Universität Luzern. Dies um in einem Jus-Intensivkurs von renommierten Fachleuten mehr über die Umsetzung von Menschenrechten zu erfahren.
Die Lucerne Academy for Human Rights Implementation, so der vollständige Name der an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät angesiedelten Summer School, ist am 4. Juli gestartet und dauert bis am 22. Juli. Es handelt sich bereits um die achte Durchführung des komplett auf Englisch abgehaltenen Programms, das sich an Jus-Studierende und junge Praktikerinnen und Praktiker aus Berufsfeldern des Rechts wendet. Im Mittelpunkt stehen wiederum Herausforderungen und praktische Aspekte der Prozessführung und der Verteidigung von Menschenrechten.
Neben den Seminaren erwarten die Teilnehmenden Exkursionen nach Genf zur UNO sowie – zum ersten Mal – nach Strasbourg zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und zum Europarat. Auch ein Moot Court (fiktives Gerichtsverfahren) steht auf dem Programm. Die erbrachte Studienleistung ist international anrechenbar; das erworbene Wissen wird an einer Prüfung abgefragt.
Hochqualifizierte Teilnehmende
An der Lucerne Academy 2016 nehmen rund 20 Studierende teil. Die internationale Vielfalt innerhalb der Klasse ist diesmal besonders gross. "Höchstens je drei Teilnehmende haben dieselbe Nationalität", sagt Angela Hefti, Stellvertretende Direktorin der Summer School. "Unsere Studierenden kommen aus Venezuela, Brasilien, Kenia, Uganda, Kolumbien, Burma, Ägypten, England, Kanada, Australien, Israel, Türkei, USA und der Schweiz." Auch dürfe man sich glücklich schätzen, diesmal einige speziell hochqualifizierte Studierende begrüssen zu dürfen, unter anderem eine Mitarbeiterin des kenianischen Supreme Court und neben der Siegerin des Nelson Mandela World Human Rights Moot Court (offizieller Partner der Lucerne Academy) eine Gewinnerin (Best Memorial) des Inter-American Moot Court.
Dank eingeworbenen Stipendien und Sponsorengeldern sei für mehrere der Studierenden eine Teilnahme unabhängig vom Herkunftsland und vom sozialen Status möglich, so Hefti. Die Beiträge stammen von einer Anwaltskanzlei (Zwicky Windlin & Partner), von Fluggesellschaften (Turkish Airlines und Air Europa), von der Schweizer Botschaft in Washington D.C., von privaten Stiftungen (Leopold Bachmann Stiftung und Hera-und-Richard-Schahl-Stiftung) sowie von einer Privatperson (Anwalt aus Venezuela).
Dozent der Harvard Law School
Die Teilnehmenden können sich ihr Kursprogramm selbst zusammenstellen. Die verschiedenen Seminare werden von nationalen und internationalen Kapazitäten geleitet. "Unter anderem dürfen wir dieses Jahr Professor Tyler Giannini, Co-Direktor der Harvard Human Rights Clinic an der Harvard Law School, begrüssen. Es ist für uns eine grosse Ehre, ihn an der Lucerne Academy dabeizuhaben." Prof. Giannini lehrt in Harvard zu Business and Human Rights, zum Alien Tort Statute und zu Verantwortlichkeit von Unternehmen hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen in Entwicklungsländern. "Dieser Kurs ist extrem praxisrelevant insbesondere für diejenigen der Studierenden, die aus Entwicklungsländern kommen", so Angela Hefti. Giannini werde sein Seminar zum Thema "Business, Human Rights, and Communities" halten.
Daneben darf die Lucerne Academy auch Prof. Mark Villiger, ehemaliger Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, sowie Prof. Fiona de Londras von der Birmingham Universität, Dr. Marco Kalbusch von der UNO und andere Professorinnen und Professoren begrüssen. Dozent des Einführungskurses ist Prof. Sebastian Heselhaus, Co-Direktor der Lucerne Academy. Im Seminar von Co-Direktorin Prof. Martina Caroni stehen Rechtsfragen im Zusammenhang mit Migrantinnen und Migranten auf hoher See im Fokus.
Mehr Informationen: www.lucerne-academy.ch (english)
Auskunft:
Angela Hefti, Stellvertretende Direktorin Lucerne Academy, 041 229 54 70, angela.hefti @ unilu.ch