Internationale Tagung: Die Geschichtswissenschaft im Alpenraum

Jean-François Bergier und Guy P. Marchal gründeten 1995 in Luzern die Internationale Gesellschaft für Historische Alpenforschung. Am 8./9. Mai nimmt eine internationale Tagung das 20-jährige Jubiläum zum Anlass, um nach vorn zu blicken.

 

“Die historischen Forschungen, Publikationen und Kongresse zu den Alpen haben in den letzten Jahrzehnten laufend zugenommen und den grossen Gebirgsraum Europas zu einem neuen Arbeitsfeld der internationalen Geschichtswissenschaft werden lassen.” So beginnt eine Manifest, das 1995 in Luzern von Historikern und Historikerinnen aus allen Alpenanrainerstaaten plus Grossbritannien verabschiedet wurde. Federführend waren Jean-François Bergier (hier im Bild, ETH Zürich) und Guy P. Marchal (Gründungsprofessor des Historischen Seminars Luzern).Zum Sekretär der neuen Gesellschaft gewählt wurde Jon Mathieu (heute Professor in Luzern). Geplant waren regelmässige Kongresse in verschiedenen Regionen der Alpen und eine einschlägige Jahreszeitschrift. Ein Zentrum für historische Alpenforschung mit Sitz in Luzern sollte die feste Adresse der Vereinigung werden.

Die Kongresse und die Zeitschrift konnten wie geplant realisiert werden. Das Zentrum wurde im Jahr 2000 allerdings nicht in Luzern, sondern an der Università della Svizzera italiana im Tessin eröffnet. Gleichwohl sind die Kontakte über den Gotthard hinweg immer intensiv gewesen. Und für einen Rückblick auf die Aktivitäten dieser zwanzig Jahre und eine Reflexion über aktuelle und künftige Projekte kehrt die Internationale Gesellschaft für historische Forschung jetzt an ihren Geburtsort zurück. Die Tagung findet am 8./9. Mai in der Universität Luzern (Raum 4.B55) statt.

Der erste Teil widmet sich einer Auswahl von aktuellen Forschungsprojekten von Doktorierenden und Postdocs und legt den Schwerpunkt auf: (a) die Interaktion zwischen den endogenen und exogenen Faktoren der alpinen Geschichte; (b) die Vorstellungen von Alpen und ihre Beziehung zur individuellen und kollektiven Lebenswirklichkeit.

Der zweite Teil betrachtet die Kommunikationsmittel und Haupttendenzen der aktuellen Alpenforschung und speziell: (a) die Rolle der wissenschaftlichen Zeitschriften bei der Forschungsförderung; (b) die Haupttendenzen der Forschung auf verschiedenen Massstabsebenen – regional oder national, alpenweit und mit Blick auf die Berggebiete verschiedener Kontinente und des ganzen Planeten.

Tagungssprachen sind Deutsch, Französisch und Italienisch. Englische Power-Point-Präsentationen und zusammenfassende Übersetzungen erleichtern die Verständigung. Finanziell unterstützt wird die Tagung vom Schweizerischen Nationalfonds, von der Universität Luzern und vom Laboratorio di Storia delle Alpi LabiSAlp im Tessin.

Das Tagungsprogramm finden Sie hier