Das Referat vom 31. Mai 2022 trug den Titel «Nachhaltig zuverlässig: Vertrauen ist der Rohstoff des Erfolgs». Eröffnet wurde der Vortrag von Prof. Dr. Christoph A. Schaltegger mit einer kurzen Einführung und Vorstellung. Patrick Frost verdeutlichte die Wichtigkeit von nachhaltigem Vertrauen seitens Kund/innen, Aktionär/innen und Mitarbeitenden. Er stellte dazu mehrere Thesen auf und ging zusätzlich auf die Herausforderungen der Digitalisierung, der Immobilienpolitik sowie auf die Nachhaltigkeitsziele der Swiss Life ein und bot den Zuhörenden verschiedene persönliche Einblicke in sein Schaffen. Dazu gehörten Exkurse aus seinem Privatleben sowie seinem breiten Tätigkeitsfeld als Führungsperson.

Als CEO sieht Frost die Sicherstellung der langfristigen Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens als eine seiner Hauptaufgaben. Aktienkurse widerspiegeln das Vertrauen der Menschen in den Markt. Die Entwicklung der Aktienkurse, Gewinne und Dividenden ist für den langfristigen Erfolg von Unternehmen zentral. Ohne Vertrauen der Aktionärinnen und Aktionäre sei es für Unternehmen wiederum schwierig, für weitere Stakeholder, wie Kundinnen und Kunden, Wert zu schaffen.

Im Rahmen seiner Thesen erläuterte Frost auch den Umstand, dass Banken und Versicherungen in der Schweiz zu den produktivsten Branchen gehören, gleichzeitig die Finanzindustrie in westlichen Ländern einen eher tiefen Vertrauensgrad geniesst. Betrachte man jedoch den sehr hohen Grad der Privatverschuldung pro Kopf in der Schweiz, sei dies wiederum ein Zeichen für ein hierzulande weit verbreitetes Grundvertrauen in die Finanzindustrie.

Ein weiterer Aspekt des Vertrauens betreffe jenes der Mitarbeitenden in ihrer Organisation. Ehrlichkeit, Respekt und Loyalität gegenüber den Mitarbeitenden stärkten dieses Vertrauen. Frost ist überzeugt, dass Unternehmen mit einer solchen Vertrauenskultur nachhaltiger, effizienter und schneller in der Entscheidungsfindung sind und dadurch bessere Dienstleistungen für ihre Kundinnen und Kunden erbringen. Zu einer solchen Kultur gehöre auch, dass Mitarbeitende gegenüber ihren Vorgesetzten weniger angenehme Dinge offen ansprechen können und Fehler gemacht werden dürfen.