Blockchain: Qualitätsmanagement optimieren
Prof. Dr. Andreas Furrer und Jeremias Wartmann sind an einem Projekt beteiligt, in dem es um die Verbesserung des Qualitätsmanagements durch den Einsatz von Blockchain-Technologie geht. Gefördert wird dieses von Innosuisse, der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung.
Beim Qualitätsmanagement in der Lieferkette unterliegen einzelne Schritte oft der alleinigen Verantwortung eines Unternehmens oder einer Person, was es anfällig für Manipulationen macht. Das Projekt "Impulse – Q-Blockchain. Quality Management and Product Safety based on Blockchain Technology" widmet sich unter anderem diesem Aspekt. In Zusammenarbeit mit einem Industrieunternehmen und spezialisierten IT-Unternehmen entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein System, das Daten direkt über eine Blockchain sichert. Ziel ist es, die Betriebsdatenerfassung zu optimieren und so ein verlässliches und transparentes Qualitätssicherungssystem zu schaffen.
Untersuchung der rechtlichen Aspekte
"Die Blockchain-Technologie bietet innovative Möglichkeiten, Daten dezentral zu speichern und Prozesse auszuführen, ohne dass einzelne Teilnehmende die Kontrolle darüber erhalten", erklärt Andreas Furrer, Professor für Privatrecht, Rechtsvergleichung, Internationales Privatrecht und Europarecht. Bei der Blockchain-Technologie werden Informationen verteilt auf den Rechnern der Mitglieder des Netzwerks gespeichert. Dadurch werden nachträgliche Änderungen verhindert und Prozesse transparent und nachvollziehbar ausgestaltet. Furrer: "Aufgrund dieser Basis bietet eine Blockchain-Lösung zudem den Vorteil, dass neue Teilnehmende einfacher eingebunden und Wechsel innerhalb der Lieferkette erleichtert werden."
Zusammen mit Jeremias Wartmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand an seinem Lehrstuhl, befasst er sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen eines Blockchain-basierten Qualitätssicherungssystems. Die beiden Forscher analysieren dazu verschiedene rechtliche Aspekte. "Die Blockchain-Technologie ist relativ neu im Rechtsbereich, weshalb vieles noch ungeklärt ist", so Andreas Furrer. Für das Forschungsprojekt seien deswegen grundlegende Fragen der prozessrechtlichen Behandlung von Daten auf einer Blockchain genauso relevant wie spezifische datenschutzrechtliche Aspekte. Furrer: "Um die Blockchain-Technologie als langfristige Lösung für die Optimierung des Qualitätsmanagements einsetzen zu können, müssen die rechtlichen Grundlagen dazu gründlich erforscht und definiert sein."
Förderung innovativer Projekte
Für das Teilprojekt von Andreas Furrer und Jeremias Wartmann wurden 104'000 Franken gesprochen. Die sogenannten Innosuisse-Beiträge fördern wissenschaftsbasierte Innovationsprojekte und sollen zur Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse beitragen. Das Projekt "Impulse – Q-Blockchain. Quality Management and Product Safety based on Blockchain Technology" startete am 1. August 2019 und dauert bis zum 31. Dezember 2020. Es wird vom Switzerland Innovation Park Biel/Bienne (SIPBB) geleitet.