Würdigung von Rektor Bruno Staffelbach

Am 26. Juni ist Bruno Staffelbach feierlich verabschiedet worden. Seine acht Jahre als Rektor gehen in gut einem Monat zu Ende – als Wirtschaftsprofessor wird er der Universität noch erhalten bleiben.

Verabschiedung Bruno Staffelbach
Rektor Bruno Staffelbach erhält von Margit Wasmaier-Sailer, Dekanin der Theologischen Fakultät, im Namen der Dekaninnen und Dekane ein Präsent überreicht – «für die hervorragende Amtsführung und die vertrauensvolle Zusammenarbeit».

­­Bald kommt es an der Universität Luzern zu einer bedeutenden Stabsübergabe: Am 31. Juli ist der letzte Arbeitstag des amtierenden Rektors Bruno Staffelbach, Professor für Betriebswirtschafts­lehre. Und tags darauf, am 1. August, startet Martin Hartmann, Professor für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie, als neuer Rektor. Staffelbachs Verdienste wurden gestern Mittwoch an einem feierlichen Anlass gewürdigt – rund 250 Personen hatten sich im «Carl Spitteler Auditorium» an der Universität eingefunden.

Diverse Meilensteine

Bernhard Rütsche, Prorektor Universitätsentwicklung und stellvertretender Rektor, führte durch den Abend. Bruno Staffelbach habe grosse Visionen gehabt – und es auch geschafft, diese umzusetzen: So erfolgte die Positionierung und Etablierung der Universität Luzern als eine auf Humanwissenschaften spezialisierte Universität. Die Vernetzung und die Internationalisierung wurden vorangetrieben, was unter anderem in der Errichtung extern getragener Institute sowie in Kooperationsvereinbarungen mit anderen Universitäten zum Ausdruck gelangte. Intern kam es zu einer Optimierung der Leitungsorganisation, auch entstanden die Weiterbildungsakademie und die Graduate Academy, zudem befinden sich zwei universitäre Forschungszentren im Aufbau. Zusammen mit der Universität Zürich wurde der Joint Medical Master errichtet; der Bereich «Gesundheitswissenschaften und Medizin» erhielt zunächst Departements-, dann im Zuge der Revision des Universitätsgesetzes Fakultätsstatus. Mit dieser vom Luzerner Kantonsrat gutgeheissenen Revision konnte auch die Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie gegründet werden, die nun in diesem Herbst ihren Lehrbetrieb aufnimmt.

Menschlicher Macher

Bruno Staffelbach hat mit drei Luzerner Bildungs- und Kulturdirektoren zusammengearbeitet: Reto Wyss (2011–2019) bezeichnete ihn als «allseits geschätzte und respektierte Persönlichkeit» und «sehr begnadeten Kommunikator». Marcel Schwerzmann (2019–2023) hob in seiner Videobotschaft unter anderem die «enorme Erfahrung und Vernetzung» des Rektors hervor. Und der amtierende Regierungsrat Armin Hartmann beschrieb Staffelbach als «klar, ruhig, souverän, loyal, zukunftsorientiert und charakterlich stark». Er sei ein «Macher», für den der Mensch im Zentrum stehe. Eines der jüngsten Kapitel in der «angenehmen und erfolgreichen Zusammenarbeit» sei das grüne Licht seitens des Kantons Zug zum geplanten «Zuger Institut für Blockchainforschung an der Universität Luzern» – «die Universität erhält dadurch einen riesigen Boost», so Hartmann.

Giatgen A. Spinas, Präsident des Universitätsrats, hob unter anderem Bruno Staffelbachs vielschichtige Qualitäten als «Leader» und dessen «immenses und beispielloses Engagement» hervor. Staffelbach vermöge, so Martina Caroni, Prorektorin Lehre und Internationale Beziehungen, Menschen zu begeistern. Dies sei zentral, wie Regina E. Aebi-Müller, Prorektorin Personal und Professuren, sagte, brauche es doch nicht nur Visionen, sondern auch immer Personen, welche diese mittragen. Generell habe sich Bruno Staffelbach, wie Alexander H. Trechsel, Prorektor Forschung, betonte, immer auch menschlich um seine Mitarbeitenden gekümmert. Als «offen, ehrlich, kritisch» charakterisierte Universitätsmanagerin Doris Schmidli den Rektor – «und auch Humor hat nicht gefehlt». Mit einem Augenzwinkern durch den früheren Fakultätsmanager Rayk Sprecher moderiert, kamen auch die Dekaninnen und Dekane der sechs Fakultäten zu Wort und präsentierten Erinnerungen und Anekdoten. Markus Ries, vormaliger Prorektor für Universitätsentwicklung, brachte in einem interaktiven Quiz weitere Facetten des Rektors zum Vorschein: Dienstgrad eines Brigadiers in der Armee, Mitglied beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, Traktor- und Opern-Fan.

Betonung der Teamleistung

Bruno Staffelbach bedankte sich herzlich für die verschiedenen Würdigungen und gab den Dank zurück – schliesslich handle es sich bei allem Erreichten um Teamleistungen. Auch seiner Frau Claire gebühre grosser Dank für ihre Unterstützung. Die beiden kommenden Jahre werde er an der Universität weiterhin als Professor wirken. Daraufhin überreichte Staffelbach seinem Nachfolger Martin Hartmann symbolisch den Schlüssel für die Universität und wünschte ihm viel Erfolg und Erfüllung in seiner kommenden Aufgabe. Das «Trio Anderscht», das für die musikalische Rahmung sorgte, schloss den offiziellen Teil mit einer Hackbrett/Kontrabass-Version des Songs «Libertango» ab; die Festgemeinschaft liess den Abend mit einem reichhaltigen Apéro und Gesprächen ausklingen.
 

Impressionen des Anlasses (Bilder: Roberto Conciatori):