Achtung, fertig, Bachelor(abschlussverfahren)

Die Studentin Chantal Hüsler hat sich kürzlich für das Bachelorverfahren angemeldet. In diesem Beitrag erzählt sie, worauf es sich bei der Anmeldung zu achten lohnt und wie sie den letzten Semestern ihres Studiums entgegenblickt.

Grüne Kästchen im Uniportal zeigen die bereits erbrachten Studienleistungen.

Vor langer Zeit öffnete ich zu Beginn meines Studiums an der Universität Luzern zum ersten Mal die Website zum Uniportal. Diese Plattform veranschaulicht vieles: Die Anmeldung zum Studium, das Vorlesungsverzeichnis und den Überblick über die Studienleistungen. Alle Studienleistungen sind als Kästchen ersichtlich. Graue Kästchen zeigen die noch nicht erfüllten Studienleistungen wie zum Beispiel Vorlesungen, Seminare oder das Orientierungsgespräch an.
 

Von grauen und grünen Kästchen

Mein persönlicher Pfad zum Bachelortitel begann grau. Doch mit jeder bestandenen Prüfung, jeder besuchten Veranstaltung und jeder verfassten Arbeit wich das Grau einem strahlenden Grün. Wissensschritt für Wissensschritt, Kästchen für Kästchen, haderte, lernte, triumphierte ich. Und heute habe ich es geschafft: Wie kleine Trophäen des Wissens stehen die grünen Kästchen in einer sauberen Kolonne. Allerdings nicht alle, denn in einer kleinen Reihe ganz unten stehen drei Kästchen in einem fast trotzig wirkenden Grau: Das Bachelorverfahren.
 

Nächster Halt: Bachelor

Das Bachelorverfahren der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät (KSF) besteht in der Regel aus drei Teilen (ergo drei Kästchen): Einer Bachelorarbeit, einer mündlichen Prüfung und einer schriftlichen Prüfung. Jede Studentin / jeder Student darf selbst über das Thema der Bachelorarbeit entscheiden und darüber, welche Themen an den Prüfungen abgehandelt werden. Mit der freien Wahl kommt jedoch auch die Eigenverantwortung für die Organisation. Massgebend dafür ist die Wegleitung zum Bachelorverfahren, das Merkblatt zum Bachelorverfahren sowie die Studien- und Prüfungsordnung der KSF.

Und jetzt ein grosses ACHTUNG: Je nach Studiengang und Studieneintritt gelten beim Bachelorverfahren unterschiedliche Regeln. Es ist deshalb sehr wichtig, dass jede Studentin / jeder Student sorgsam überprüft, welche Studienordnung für sie / ihn gilt. Ich zum Beispiel habe im Herbstsemester 2020 mein Studium in Geschichte (Hauptfach) und Rechtswissenschaft (Nebenfach) aufgenommen. Für mich gilt daher die Studien und Prüfungsordnung des Jahres 2016 mit Revision vom 1. August 2020, sowie die dazugehörige Wegleitung. Klingt verwirrend? Keine Sorge. Auf der Reglemente-Seite der KSF ist genau ersichtlich, welche Dokumente für welchen Studienbeginn gelten.
 

Die Bachelorarbeit

Für die Bachelorarbeit habe ich mich mit einem Formular angemeldet, welches ich im Uniportal generiert habe. Dieses beinhaltete den Titel der Arbeit sowie die Unterschrift der gutachtenden Person. Da diese die Arbeit benoten wird, sollte das Thema in deren Expertise-Bereich passen. Der Titel darf während des Verfahrens noch marginal geändert werden. Das Dekanat der KSF empfiehlt übrigens, die gutachtende Person zwei Monate vor dem Anmeldetermin anzufragen.

Auf die Bachelorarbeit freue ich mich besonders. Sie bietet mir nicht nur die Chance zu zeigen, was ich kann, sondern auch die Möglichkeit, mich in ein spannendes Thema zu vertiefen. Seit Jahren hat mir das Thema der Restitutionspolitik unter den Fingern gebrannt. Deshalb habe ich beschlossen, dazu eine Fragestellung zu entwerfen, sie in einem Konzept aufzuschlüsseln und mich damit bei einer Expertin/ einem Experten zu bewerben.

Wer hingegen kein akademisches Steckenpferd hat oder sich schlichtweg nicht festlegen kann, darf das Ganze auch anders angehen. Einige meiner Kommilitoninnen/ Kommilitonen haben ihre «Lieblingsprofessorin» / ihren «Lieblingsprofessor» angefragt und dann mit  deren Hilfe eine passende Forschungsfrage entwickelt.
 

Die mündliche Bachelorprüfung

Auch für die mündliche Bachelorprüfung habe ich mich mit einem im Uniportal erstellten Formular angemeldet. Für die Anmeldung habe ich vorerst nur die Wahl der Prüferin / des Prüfers angeben müssen, nicht aber das Prüfthema. Nichtsdestotrotz hat es sich für mich bewährt, bereits eine Ahnung vom Thema zu haben, denn dies half mir bei der Wahl meines Prüfers. Dazu habe ich in meinen alten Uniunterlagen gestöbert und mir, Semester für Semester, eine Liste der besten Lehrveranstaltungen angelegt. Zum Sieger gekürt habe ich das Seminar zur «Geschichte der Aussenbeziehungen der Schweiz». Diese Thematik will ich vertiefen und deshalb habe ich den Professor dieser Veranstaltung als Prüfer angefragt.
 

Die schriftliche Bachelorprüfung (Abschluss im Nebenfach beim Fächerstudiengang)

Meine Kommilitoninnen / Kommilitonen, die ein Nebenfach an der KSF belegen, schliessen dieses mit einer schriftlichen Prüfung ab. Nicht bei allen Bachelorstudiengängen ist das so, da sich sich nach unterschiedlichen Regelungen richten. Es ist deshalb zentral, sich frühzeitig und gut zu informieren.

Auch ich habe mich ausgiebig informiert – jedoch nicht in den Reglementen der KSF, sondern in denjenigen der Rechtswissenschaften. Da ich ein fakultätsfremdes Nebenfach besuche, verläuft mein Abschlussverfahren im Nebenfach nach den Regeln der entsprechenden Fakultät. In den Rechtswissenschaften ist mit dem Bestehen der Assessmentprüfungen der Leistungsnachweis des Nebenfaches erbracht. Somit muss ich im Rahmen des Bachelorverfahrens keine weiteren Leistungsnachweise erbringen.
 

Los geht’s!

Fristgerecht sind alle meine Formulare im Dekanat gelandet. Einige Tage später ist mir die Zulassungsbestätigung zum Bachelorverfahren per Post zugestellt worden. Und damit ist der Startschuss zur Bezwingung der letzten drei grauen Kästchen im Uniportal gefallen.

Dieser Artikel wurde von der Chantal Hüsler, Bachelorstudentin in Geschichte und Rechtswissenschaft, erstellt.