25% aller Schweizer/-innen sind Doppelbürger
Mit der Zunahme von Schweizer Doppelbürgerinnen und -bürgern verwischen sich die vereinfachten Kategorien "Schweizer" und "Ausländer" zusehends. Eine neue Studie des Bundes unter Beteiligung der Universität Luzern präsentiert erstmals einen umfassenden Überblick zum Thema.
Spätestens seit der Doppeladlergeste der Schweizer Nationalspieler bei der WM in Russland sind sie in aller Munde: die Doppelbürgerinnen und Doppelbürger. Unter Schweizern ist die Doppelbürgerschaft besonders stark verbreitet: Jede vierte Schweizerin bzw. jeder vierte Schweizer besitzt noch mindestens eine weitere Staatsbürgerschaft. Prof. Dr. Joachim Blatter, Ordentlicher Professor für Politikwissenschaft an der Universität Luzern, hat zusammen mit Dr. Martina Sochin D'Elia vom Liechtenstein-Institut und mit Dr. Michael Buess von DemoScope für die Eidgenössische Migrationskommission (EKM) ein umfangreiche Studie zum Thema Doppelbürgerschaft verfasst. Diese wurde am 18. Dezember der Öffentlichkeit vorgestellt.
In der Studie werden die Ursachen für die rapide Zunahme der Doppelbürgerinnen und Doppelbürgern analysiert, wobei die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau eine zentrale Rolle spielt. Darüber hinaus werden die Chancen und Risiken der Doppelbürgerschaft diskutiert. Dies aus der Perspektive der Doppelbürgerinnen und Doppelbürger, aber auch aus den Perspektiven der betroffenen Länder und Gesellschaften. Besonderes Augenmerk wird auf die Frage gelegt, wie die Doppelbürgerschaft aus demokratischer Sicht zu bewerten ist. Die Doppelbürgerinnen und Doppelbürger – so die These – könnten uns den Weg weisen, wie wir unsere nationalstaatlichen Demokratien transnational erweitern können, ohne dass sich die Politik dadurch von den Bürgerinnen und Bürgern entfernt.
Medienmitteilung der EKM: deutsch | französisch | italienisch
Studie "Bürgerschaft und Demokratie in Zeiten transnationaler Migration: Hintergründe, Chancen und Risiken der Doppelbürgerschaft": deutsch | französisch
Factsheet "Schweizer Doppelbürgerinnen und Doppelbürger": deutsch | französisch | italienisch