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Kunst trifft Religion

Ästhetisches Lernen in Religionsunterricht und Katechese. Exkursion eines interuniversitären Seminars ins Kunsthaus Zürich

Sibyl Kraft steht vor zwei Gemälden und erklärt sitzenden Studierenden ihre Bedeutung
Sibyl Kraft, Leiterin Kunstvermittlung im Kunsthaus Zürich, führte durch die Ausstellung

Am 30.10.24 unternahmen Studierende und Lehrende des religionspädagogischen Seminars «Kunst trifft Religion» eine spannende Exkursion ins Kunsthaus Zürich. Das Seminar wird im HS 2024 als Kooperation der Theologischen Fakultät der Universität Luzern (Prof. Dr. Christian Höger) mit der Theologischen Hochschule Chur (Prof. Dr. Christian Cebulj) veranstaltet. Sibyl Kraft, Leiterin Kunstvermittlung im Kunsthaus Zürich, eröffnete den Theologiestudierenden mit klug gewählten Fragen neue Zugänge zu ausgewählten Kunstwerken. Ohne dabei das eigenständige Erschliessen vorwegzunehmen, gelang es ihr, die Studierenden vor den jeweiligen Kunstwerken in intensive Gespräche an den Schnittstellen von Kunst und Religion zu verwickeln. Da die subjektive ästhetische Wahrnehmung immer der Ausgangspunkt der Gespräche war, entstand vor jedem Objekt jeweils neu eine Suche nach einer adäquaten Sinngebung, nach der Symbolik von Farben und Formen sowie nach religions- und kunstgeschichtlichen Bezügen. Indem sich dieser Akt mit einem reflexiven Blick auf das eigene Schauen und Assoziieren verband, wurde Ästhetisches Lernen für die Studierenden im Kunsthaus Zürich zu einer lebendigen Erfahrung.

Während der Führung durch das Kunsthaus beschäftigte sich die Exkursionsgruppe mit der barocken, religiösen Landschaftsmalerei Domenichinos, mit einer Holzskulptur des Schweizer Expressionisten Hermann Scherer und den weltberühmten Bronzestatuen Alberto Giacomettis. Den Abschluss und die Krönung der Exkursion bildeten die Referate zweier Studierender zu Auguste Rodins ‘Höllentor’ und einer Installation von Joseph Beuys namens ‘Olivestone’: Das eine – ein aufs Feinste bearbeitetes Bronzerelief mit unzählbaren Anspielungen auf mythische und literarische Figuren – das andere – eine auf den ersten Blick unspektakulär wirkende Installation bestehend aus fünf grossen Steinquadern. Beide Kunstwerke boten durch ihre eigene Verkörperung der möglichen Diversität der Kunst Impulse zur Reflexion über kunsttheoretische, spirituell-religiöse und religionspädagogische Fragen. Studierende und Lehrende waren sich einig, dass das Kunsthaus Zürich als religionspädagogischer Lernort unbedingt wieder einmal Ziel einer Exkursion sein müsste.