Handelspolitische Autonomie der Schweiz?
An der von der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vereinigung für Internationales Recht (SVIR) organisierten Tagung hält Prof. Nicolas Diebold ein Referat zum Thema "WTO-Recht und regionale Integration".
Date: | 23 November 2018 |
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Location: | Universität Zürich |
Die Schweiz ist handelspolitisch autonom. Sie agiert in der Welthandelsorganisation (WTO) eigenständig und handelt mit anderen Staaten Freihandelsabkommen aus. Gleichzeitig profitiert die Schweiz mitunter direkt von Massnahmen der EU; dies mag etwa der Fall sein, wenn die EU eine Vorreiterrolle bei der Weiterentwicklung des WTO-Rechts spielt oder wenn sie Schutzmassnahmen gegen ausländische Produkte erlässt und dadurch erreicht, dass unfaire Handelspraktiken beseitigt werden. Umgekehrt geraten schweizerische Unternehmen ins Hintertreffen, wenn die EU präferentielle Handelsbeziehungen unterhält, von denen die Schweiz nicht profitiert. Diesfalls ist es für die schweizerische Wirtschaft essentiell, die Nachteile auszugleichen, was sich mitunter als herausfordernd erweist. Schliesslich dürfte auch die Ausgestaltung des Verhältnisses der EU zum Vereinigten Königreich nach dem Brexit reflexartig Konsequenzen für die schweizerische Aussenwirtschaftspolitik haben.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Profitiert die Schweiz tatsächlich von der handelspolitischen Autonomie – oder wird ihre Bedeutung überschätzt, und es drängt sich eine Neubeurteilung der aussenwirtschaftspolitischen Optionen auf?
Organisation und Anmeldung
Die Tagung wird vom Institut für Völkerrecht und ausländisches Verfassungsrecht organisiert. Federführend sind Prof. Tilmann Altwicker und Prof. Matthias Oesch.