Dimitrios Linardatos (Universität Liechtenstein), Die Kategorienfehler des Crowdfundingsrechts der EU

In Europa hat mit der seit dem 10. November 2021 geltenden Verordnung (EU) 2020/1503 erstmals eine Harmonisierung des sog. Crowdfunding-Marktes stattgefunden. Die Verordnung versteht sich als innovativer Baustein eines finanzmarktrechtlichen Binnenmarktes, der Vortrag zeigt jedoch, dass manche Verordnungsbestimmungen einer Kategorienverwechslung unterliegen — tatsächlich wäre es nämlich richtig gewesen, von eine Plattformregulierung mit bankrechtlichen Einschlägen auszugehen.

Zur Person: Dimitrios Linardatos. Geboren am 6.8.1984 in Maroussi/Griechenland. 2005–2010 Studium der Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg. 2010 erstes Staatsexamen. 2010–2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Philipps-Universität Marburg bei Prof. Dr.Sonja Meier und Prof. Dr.Ralph Backhaus. 2010–2011 Repetitor bei hemmer Repetitorium (Klausurenkurs Zivilrecht und Öffentliches Recht; Hauptkurs Zivilrecht). 2012–2014 Referendar am LG Marburg (u.a. mit Stage bei der Deutschen Bank AG/Frankfurt M.). 2013 Promotion an der LMU München (Betreuer: Prof. Dr.Lars Klöhn, LL.M.;Titel der Arbeit: Das Haftungssystem im bargeldlosen Zahlungsverkehr nach Umsetzung der Zahlungsdiensterichtlinie, Nomos Verlag 2013). 2014 zweites Staatsexamen. 2014–2016 Rechtsanwalt und Associate bei Hengeler Mueller, Düsseldorf (Bereiche: Kartellrecht, Corporate und Internal Investigations). November 2016–September 2021 Akademischer Rat und Habilitand in Mannheim am Lehrstuhl von Prof. Dr.Georg Bitter (Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Bank- und Kapitalmarktrecht, Insolvenzrecht). 2020–heute Dozent an der Mannheim Business School (Handels- und Kapitalmarktrecht); wissenschaftlicher Beirat der Zeitschrift RdZ (Recht der Zahlungsdienste); September 2021–heute Vertretungsprofessor für Bank- und Finanzmarktrecht am Institut für Wirtschaftsrecht der Universität Liechtenstein, Vaduz.

Konstantina Papathanasiou (Universität Liechtenstein), Crowdfunding - strafrechtliche Aspekte 

Der Vortrag beleuchtet die strafrechtlichen Aspekte von Crowdfunding in zweierlei Hinsicht. Zum einen werden im Hauptteil des Vortrags exemplarisch die Strafbestimmungen im Entwurf eines Crowdfunding-Gesetzes (zur Durchführung der VO 2020/1503) für das Fürstentum Liechtenstein präsentiert. Eine zentrale Grundlagenfrage betrifft dabei insbesondere die Blankettstrafgesetze (Verweise auf EU-Recht). Interessant kann das Crowdfunding auch mit Blick auf das sog. internationale Strafrecht werden. Zum anderen wird aufgrund von Berichten höherer nationaler (etwa der schweizerischen KGGT) sowie internationaler Institutionen geschildert, wie Crowdfunding-Plattformen üblicherweise zur Begehung von Straftaten ausgenutzt werden, insbesondere von Geldwäscherei.

Zur Person: Prof. Dr. Konstantina Papathanasiou LL.M., Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftsstrafrecht, Compliance und Digitalisierung an der Universität Liechtenstein. Sie studierte 2001-2005 Rechtswissenschaften und absolvierte 2005-2007 den Master in Strafrechtswissenschaften in Athen. Anschliessend war sie 2008-2009 als DAAD-Forschungsstipendiatin an der Universität Heidelberg und ebenda konnte sie 2010-2013 als Stipendiatin der Alexander Onassis Stiftung zum «Irrtum über normative Tatbestandsmerkmale» promovieren. Mit einem Habilitationsstipendium der Universität Regensburg, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, arbeitete sie 2017-2020 an ihrer Habilitationsschrift «Ius puniendi und staatliche Souveränität – Genese, völkerrechtlicher Rahmen und straftheoretische Kontextualisierung des sog. Internationalen Strafrechts». Sie habilitierte im März 2021, ihr wurde im Anschluss die venia legendi für Strafrecht, Strafprozessrecht, Wirtschaftsstrafrecht, Internationales Strafrecht, Rechtsvergleichung und Rechtsphilosophie verliehen. Seit 2016 ist sie Gastprofessorin an der Faculté Libre de Droit in Paris, 2018 war sie mit einem 2-monatigen Forschungsstipendium am Collège de France. 2021 wurde sie in den Vorstand der Griechischen Gesellschaft für Strafrecht gewählt.

Die Veranstaltung wird auch über Zoom übertragen.

Link: https://unilu.zoom.us/j/61746975314?pwd=eGtRdHdFVHl1dGxoY1BteWZDN0ppUT09.

Meeting-ID: 617 4697 5314.