ABGESAGT! Die Grundlage liberaler Eigentumsrechte: Selbsteigentum oder Selbstachtung?

Vortrag von Christian Neuhäuser (Universität Dortmund) im Rahmen der Reihe «Eigentum» der Philosophischen Gesellschaft Zentralschweiz

Date: 31 January 2024
Time: 19.15 h to 21.00 h
Location: Uni/PH-Gebäude, Raum 3.B57 (3. OG)

Der Vortrag konzentriert sich auf liberale Eigentumstheorien im Gegensatz zu sozialistischen Theorien, die keine grundlegenden Eigentumsrechte kennen, und konservativen Theorien, die Eigentumsrechte auf partikulare Werte wie Familie, Gottes Willen oder die tradierte Ordnung gründen. Ich werde argumentieren, dass es in der liberalen Tradition zwei unterschiedliche Grundlagen für Eigentumsrechte gibt. Sie beruhen entweder auf dem Konzept des natürlichen Selbsteigentums oder dem Konzept der Selbstachtung. Der Ausgangspunkt des Selbsteigentums führt zu starken individuellen Eigentumsrechten und einem individualistischen Marktliberalismus. Der Ausgangspunkt der Selbstachtung führt zu nur beschränkten Eigentumsrechten und einem stärker sozialen Liberalismus.
(Vortrag 2)

Eintritt: Fr: 10.– | PGZ-Mitglieder, Schüler*innen und Student*innen gratis

Zur Reihe «Eigentum aus postkolonialer, rechtshistorischer und östlich-philosophischer Perspektive»:

Werden Eigentumsansprüche erst dann hinfällig, wenn regenerative Lebensgrundlagen und Ressourcen sowie lebenserhaltende Reproduktionszyklen vollständig unterbunden sind? Wohin führt uns die Dekadenz des kapitalistischen Eigentumsanspruchs eines Marktliberalismus? Individuelle Eigentumsrechte konzipieren Verfügungsgewalt; betonen die Herrschaft über Sachen, Dinge, Menschenleben und deren Körper; bestimmen die Regulierung des Familienlebens, die Ehe, das Erbe, die Sexualität und die Reproduktionsphänomene; exkludieren längerfristige, in die Zukunft reichende Verantwortlichkeiten und irreparable Schäden am Ökosystem. Liesse sich Eigentum nicht auch als keinen Aneignungsmythos oder Ausbeutungsmythos erzählen? Eigentum als philosophisches Konzept erlaubt uns, denkend diverse Perspektiven einzunehmen.

Die 4-teilige Vortragsreihe wird von der Philosophischen Gesellschaft Zentralschweiz (PGZ) organisiert.