«Zeitverschluss: Das Museum als Panikraum»
Was zeigen eigentlich Museen? Und muss alles Historische erhalten werden? Peter Gautschi im Gespräch mit Valentin Groebner über sein neues Buch. Im Rahmen der Inseli-Zwischennutzung «universum.»
Datum: | 30. August 2023 |
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Zeit: | 18.00 Uhr |
Ort: | universum. Zwischennutzung Inseli, Luzern |
Historische Gebäude, Kunstwerke und Sammlungen sind im 21. Jahrhundert nirgendwo mehr lästige Überreste von früher, wie in den Modernisierungsschüben des 19. Jahrhunderts oder noch in den 1950er und 1960er Jahren. Heute werden sie als Schätze aufgefasst, sorgfältig gehütet und mit öffentlichen wie privaten Mitteln aufwändig in Schuss erhalten. Sie sind gleichzeitig unersetzliche Materialisierungen kollektiver Selbstbilder, nationales Erbe und kostbare Ressourcen touristischer Vermarktung.
Diese Musealisierung ist die Standardprozedur des öffentlichen Umgangs mit historischen Hinterlassenschaften. Aber was verändert sich im Umgang mit historischer Zeit, wenn die Zeugnisse einer unwiderruflich verschwundenen Vergangenheit überall blitzblank herumstehen, authentisch und historisch, aber in bestem Zustand? Wenn nichts mehr kaputt und verloren gehen darf, was geschieht dann mit den Dingen von früher, die in der Gegenwart ausgestellt werden? Welche Art von Geschichte zeigen Museen, und womit kontaminieren sie ihre Schätze – und ihre Besucherinnen und Besucher?
Diesen Fragen nimmt sich Prof. Dr. Valentin Groebner, Professor für Geschichte an der Universität Luzern, in seinem neusten Buch «Zeitverschluss: Das Museum als Panikraum» an. Im Gespräch mit Prof. Dr. Peter Gautschi, Professor für Geschichtsdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Luzern, wird das Buch vorgestellt und die Thematik beleuchtet.
Weitere Infos
Buch «Zeitverschluss: Das Museum als Panikraum» (Verlagsseite)
Website universum. Zwischennutzung Inseli