Strategien zur Bewältigung heterogener Textkorpora in einem vertrauten Feld
Jurg Huber (Hochschule Luzern)
Im Rahmen des Kolloquiums Sozialforschung (organisiert von Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone und Guy Schwegler)
Datum: | 21. September 2022 |
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Zeit: | 16.15 Uhr bis 17.45 Uhr |
Ort: | Frohburgstrasse 3, Raum 3.B52 |
Beispiele aus einer Diskursanalyse zum schulischen Musikunterricht
Der Vortrag geht auf die Diskursanalyse ein, welche im Rahmen des Projektes «Schulmusikalische Diskurse in der Deutschschweiz von 1970 bis 2010» durchgeführt wurde. Das Projekt gründete in der Feststellung, dass sich in der betreffenden Zeit in der Deutschschweiz – im Gegensatz zum benachbarten Deutschland – keine wissenschaftliche Musikpädagogik etablieren konnte und Musikpädagogik im Stadium einer «angewandten Disziplin» (Spychiger) verblieben ist. Dennoch wurden, wenn auch meist unsystematisch und verstreut, Texte über musikpädagogische Themen publiziert. Das Forschungsinteresse lag deshalb darin, herauszufinden, welches (nicht-wissenschaftliche) Wissen auf welche Weise zirkuliert und ob sich Ansätze einer Theoriebildung ausmachen lassen. Mit einer an Michel Foucaults ‹Archäologie› und ‹Genealogie› orientierten Perspektive wurden Form, Inhalt und Distribution dieses nicht-wissenschaftlichen Wissens zur fachlichen Ausrichtung und Legitimation des schulischen Musikunterrichts untersucht. Für die Bewältigung des Textkorpus kam dabei ein eklektisches Methodenrepertoire zur Anwendung, das anhand dreier Teiluntersuchungen aufgezeigt und reflektiert werden soll.