Inklusion und Exklusion in der Geldwirtschaft
Plenarvortrag von Prof. Cornelia Bohn, Kongress der Schweizer Gesellschaft für Soziologie, Bern 26.-28.6.2013
Datum: | 26. – 28. Juni 2013 |
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Ort: | Universität Bern |
Armut und Reichtum sind in der Gegenwartsgesellschaft keine Themen der Wirtschaft mehr, sondern Themen der Sozialpolitik. Während die Inklusion der Armen im christlichen Europa lange über religiöse Semantiken und Institutionen bewerkstelligt wurde, wird sie seit dem 19. Jahrhundert über die zweigleisige Inklusion in die Politik (Staatsbürgerschaft und Sozial- bzw. wohlfahrtsstaatliche Leistungen) als "Armutsverhinderungsprogramm" umgesetzt. Die Inklusion der Reichen / Eigentum Besitzenden wurde lange Zeit über staatsbürgerliche Privilegien und Pflichten geregelt (Besitzindividualismus), mittlerweile ist Reichtum kein gesellschaftliches Inklusions- oder Exklusionskriterium mehr. Die Inklusions- und Exklusionsverhältnisse – so die These – folgen in der Gegenwartsgesellschaft der Eigenlogik der jeweiligen gesellschaftlichen Subsysteme und sind nicht streng integriert.