Die Gewalt des Eigentums: Familie, Körper, Kinder

Vortrag von Hannah Vögele (Universität Brighton) im Rahmen der Reihe «Eigentum» der Philosophischen Gesellschaft Zentralschweiz

Datum: 14. Februar 2024
Zeit: 19.15 Uhr bis 21.00 Uhr
Ort: Uni/PH-Gebäude, Raum 3.B55 (3. OG)

Dieser Vortrag wurde vom 24. Januar auf den 14. Februar 2024 verschoben.

Absolute Verfügung. So lautet das Versprechen modernen Eigentums. In diesem Vortrag wird herausgearbeitet, was das bedeutet. Welche Beziehungsweisen sind in einem auf Eigentum basierenden System möglich? Denn, auch wenn dieses Versprechen in der Realität nicht vollends ausgefüllt ist, prägt die Exklusivität und Verfügungsgewalt des Eigentums alle unsere sozialen und intimen Beziehungen. Besonders klar zeigt sich dies bei der Institution der Familie. Sie ist zentral für die Fortschreibung von bestehenden Eigentumsverhältnissen. Und so sind auch familiäre Beziehungen nicht losgelöst von der Gewalt des Eigentums. Der Vortrag zeigt auf, wie sich diese unter anderem in der Regulierung eines bestimmten Familienlebens, der Ehe, des Erbes, der Sexualität und der Reproduktion zeigt. Ein besonderes Augenmerk wird auf dadurch entstehende eigentumsförmige Verhältnisse zu Körper und Kind gelegt.
(Vortrag 4)

Eintritt: Fr: 10.– | PGZ-Mitglieder, Schüler*innen und Student*innen gratis

Zur Reihe «Eigentum aus postkolonialer, rechtshistorischer und östlich-philosophischer Perspektive»:

Werden Eigentumsansprüche erst dann hinfällig, wenn regenerative Lebensgrundlagen und Ressourcen sowie lebenserhaltende Reproduktionszyklen vollständig unterbunden sind? Wohin führt uns die Dekadenz des kapitalistischen Eigentumsanspruchs eines Marktliberalismus? Individuelle Eigentumsrechte konzipieren Verfügungsgewalt; betonen die Herrschaft über Sachen, Dinge, Menschenleben und deren Körper; bestimmen die Regulierung des Familienlebens, die Ehe, das Erbe, die Sexualität und die Reproduktionsphänomene; exkludieren längerfristige, in die Zukunft reichende Verantwortlichkeiten und irreparable Schäden am Ökosystem. Liesse sich Eigentum nicht auch als keinen Aneignungsmythos oder Ausbeutungsmythos erzählen? Eigentum als philosophisches Konzept erlaubt uns, denkend diverse Perspektiven einzunehmen.

Die 4-teilige Vortragsreihe wird von der Philosophischen Gesellschaft Zentralschweiz (PGZ) organisiert.