Anomie, Neutralisierung, Moralumkehr – Zur Theorie der Kriminologie

Vortrag von Prof. Dr. Jochen Bung (Universität Hamburg) im Rahmen der Vortragsreihe "laboratorium lucernaiuris"

Datum: 3. Oktober 2019
Zeit: 18.15 Uhr bis 19.30 Uhr
Ort: Universität Luzern, Raum 3.B58

Die Kriminologie ist nach Foucaults Beobachtung ein Labyrinth. Man kommt vielleicht leicht hinein, aber nur schwer wieder heraus. Statt dem unverwirklichten Traum einer Großtheorie des Verbrechens nachzuhängen, sollte man sich damit zufriedengeben, Versatzstücke von Theorien zu erproben und, vielleicht, zu kombinieren. Der Vortrag greift einige Versatzstücke kriminologischer Theorie auf und will einen Zusammenhang zwischen ihnen sichtbar machen, vor allem im Hinblick auf die Erfassung von Handlungsmustern, Einstellungen und (Selbst-)Interpretationen, die solchen Taten zugrunde liegen, deren Täter/innen ein gutes Gewissen haben.

Prof. Dr. Jochen Bung, M.A., Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg. Studium der Rechtswissenschaft, der Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaft in München und Frankfurt am Main. Promotion zum Begriff juristischer Subsumtion (2003), Habilitationsschrift zur Theorie des subjektiven Tatbestands (2009). Forschungsinteressen: Rechtsphilosophie, insbesondere Theorien des Gesellschaftsvertrags und Rechtsphilosophie des deutschen Idealismus, Rechtssoziologie, Kriminologie sowie Grundlagen des Strafrechts und Strafverfahrensrechts.

Die Vortragsreihe laboratorium lucernaiuris bildet das zentrale intellektuelle Austauschforum des Instituts und bietet renommierten Kolleginnen und Kollegen aber auch innovativen Nachwuchskräften aus dem In- und Ausland die Möglichkeit, aus ihren ‘Laboratorien’ zu berichten und Einblicke in die ‘Alchemie’ aktueller juristischer Grundlagenforschung zu gewähren.

Die Vorträge sind kostenlos und für alle Interessierten offen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen: www.lucernaiuris.ch